KI-Manipulationen auf die Schliche kommen 05. Jun 2024 Von Elke von Rekowski Lesezeit: ca. 3 Minuten

So lassen sich Fake News entlarven

Nicht erst mit der Europawahl rückt das Thema Fake News immer stärker in den Fokus. Auch der Nahostkonflikt und der Ukrainekrieg sorgen für eine starke Zunahme von Falschmeldungen. Doch wie lassen sich Fake News erkennen?

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Fake News sind weit verbreitet. Es gibt aber Möglichkeiten und Verfahren, um die Falschmeldungen zu enttarnen.
Foto: panthermedia.net / georgejmclittle

Vor allem über soziale Medien und Messengerdienste verbreiten sich Falschmeldungen rasant. Wie groß der Einfluss von Fake News auf den Ausgang einer Wahl sein kann, hat unter anderem bereits die US-Präsidentschaftswahl 2017 gezeigt. Fake News korrekt als solche zu identifizieren, ist allerdings angesichts immer ausgefallenerer Fälschungen mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI-Fakes) immer schwieriger. Dennoch gibt es verschiedene Techniken und Möglichkeiten, um Falschmeldungen zuverlässig als solche zu erkennen.

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Urhebersuche ist bei sozialen Medien oft schwierig

Eine der grundlegendsten Methoden dafür ist die Bewertung der Quelle, aus der die Nachricht stammt. Dabei gilt: Klassische Medien mit langer qualitätsjournalistischer Geschichte, etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung, haben strenge journalistische Standards und sind daher deutlich weniger anfällig für die Verbreitung von Fehlinformationen als zum Beispiel Social-Media-Beiträge von Privatpersonen. Glaubwürdige Websites besitzen in der Regel detaillierte Kontaktinformationen und ein Impressum. In den meisten Fällen lässt sich der Verfasser einer Nachricht dort klar identifizieren. Bei über soziale Medien oder Messengerdienste verbreiteten Nachrichten ist das häufig schwieriger. Lässt sich der Urheber oder die Urheberin einer solchen Nachricht nicht ermitteln, ist das ein Indiz dafür, dass es sich dabei um Fake News handelt.

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Eine weitere Methode zur Erkennung von Fake News ist die Überprüfung der im Artikel angegebenen Quellen. Stammen die Informationen aus einer Primärquelle? Häufig werden Nachrichten aus Sekundär- oder Tertiärquellen übernommen, was das Risiko von Fehlinformationen erhöht. Wenn ein Artikel wissenschaftliche Studien oder offizielle Berichte zitiert, lässt sich in der Regel einfach prüfen, ob sie tatsächlich existieren und die im Artikel genannten Schlussfolgerungen stützen. Stimmen die in verschiedenen Quellen gefundenen Informationen überein? Wenn nicht, ist Vorsicht geboten.

Faktenprüfung hilft gegen Fake News

Die Analyse des Inhalts selbst kann ebenfalls häufig Aufschluss darüber geben, ob eine Nachricht authentisch ist oder nicht. Fake News verwenden oft eine emotional aufgeladene Sprache, um starke Reaktionen hervorzurufen. Wenn Artikel keine oder nur schwache Beweise für ihre Behauptungen liefern und Überschriften besitzen, die sensationsheischend oder provokativ sind, sollte man genauer hinschauen. Solche Mittel werden eingesetzt, um Klicks zu generieren oder gezielt Meinungen zu beeinflussen, ohne dass die Inhalte fundiert sind.

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Wer herausfinden will, ob es sich bei einer Nachricht um eine Falschmeldung handelt, kann dabei auch auf eine Faktenprüfungswebsite wie Correctiv oder den Faktenprüfer der Deutschen Presse-Agentur zurückgreifen. Sie helfen dabei, Fake News zu erkennen, indem sie Behauptungen und Nachrichten überprüfen und detaillierte Analysen und Bewertungen ihrer Richtigkeit bieten. Viele anerkannte Faktenprüfer und -prüferinnen sind Mitglieder im International Fact-Checking Network (IFCN) und im europäischen Raum des European Fact-Checking Standards Network (EFCSN), die für Ihre Mitglieder hohe journalistische Standards voraussetzen. So soll sichergestellt werden, dass die Faktenchecker seriös arbeiten.

Bildrückwärtssuche schafft oft Klarheit

Auch digitale Tools unterstützen Anwenderinnen und Anwender dabei, Fake News zu erkennen. So lässt sich zum Beispiel „Google Reverse Image Search“ dazu verwenden, die Herkunft von Bildern zu überprüfen. So lässt sich oft leicht feststellen, ob die Bilder in einem falschen Kontext verwendet werden oder manipuliert wurden. Auch andere Tools und Anwendungen wurden entwickelt, um verdächtige Inhalte zu identifizieren: Erweiterungen wie „NewsGuard“ bewerten die Glaubwürdigkeit von Nachrichtenquellen und markieren potenziell falsche Nachrichten.

Forschung gegen Fake News

Nach wie vor ist das Erkennen von Fake News nicht einfach. Die Betreiber von Social-Media-Plattformen als Hauptträger von Fake News haben zwar erste Maßnahmen wie die Markierung von Fake News ergriffen, ausreichend ist das noch nicht. Doch an vielen Stellen wird bereits geforscht, um Methoden zur einfacheren Entdeckung der Falschnachrichten zu entwickeln. So fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2022 zehn Forschungsvorhaben. Ende des Jahres könnten erste Ergebnisse vorliegen.

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