Es kann gewarnt werden 09. Dez 2022 Von Rainer Bücken

So klappte der Alarm am Warntag 2022

Der Warntag am 10. September 2020 verlangte wegen Totalversagens nach Wiederholung. Das ist jetzt geschehen, allerdings mit gemischten Ergebnissen. Immerhin – um 10:59 schrillte es am bundesweiten Warntag am 8. Dezember in Millionen Smartphones quer durch die Republik. Bei vielen – aber eben nicht in allen.

Zum bundesweiten Warntag 2022 fand erstmals ein Test von Cell Boradcast statt. Auf Handys und Infoscreens an Straßen und Bushaltestellen erschien die Warnung.
Foto: IMAGO/Andre Lenthe

Für die meisten Handynutzer dürfte der Warntag 2022 ein besonderes Erlebnis gewesen sein. Mit lauten, schrillenden Tönen machten Millionen von Smartphones sich nahezu gleichzeitig bemerkbar und auf den bundesdeutschen Warntag aufmerksam. Zu lesen war dann was von Probewarnung und einem bundesweiten Warntag. Und vor allem: „Es besteht keine Gefahr.“

Bundesweiter Warntag am 8. Dezember als Bewährungsprobe für Cell Broadcast

Die Technik dahinter hat den klangvollen Namen Cell Broadcast (CB) – und ist es auch, nämlich ein Broadcast-Push-Dienst in einer, mehreren oder gar allen Mobilfunkzellen. Prinzipiell richtet der sich an alle eingebuchten und nicht im Flugmodus befindlichen Mobilfunkgeräte. Das sind längst nicht alle der wohl über 65 Mio. in Deutschland aktivierbaren Handys. Viele der in eine Mobilfunkzelle eingebuchten Geräte dürften trotzdem stumm geblieben sein.

„Cell Broadcast können nicht alle Geräte, das ist einfach eine Sache auch der Endgerätehersteller und der Funktionalitäten da drin“, so Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, schon im August zu den VDI nachrichten. Und er schiebt nach: „Eine Mehrzahl der Geräte unterstützt aber die entsprechende Notification.“ Und das war gestern landauf und landab auch zu hören.

Alarmtag 2022 – keine Entwarnung für Deutschland

Dabei habe – so Höttges – die Telekom das Thema Cell Broadcast nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 an die Bundesregierung adressiert. Und die habe es als ein Bestandteil des „Modularen Warnsystems“ (MoWaS) aufgenommen. Das stützt sich nun vor allem auf die knapp 65 Mio. Smartphones als Hauptpfeiler. Anders als bei den ebenfalls aktivierten Katastrophen-Warn-Apps Nina (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) und Katwarn ist keine spezielle App nicht erforderlich – allerdings ein aktuelles Betriebssystem. Bei Googles Android, das in rund 85 % aller Smartphones steckt, muss es mindestens die Version 11 und bei iOS die Version 15.6.1 sein.

Das digitale Radio DAB+ kann helfen, bei Gefahr schneller Alarm zu schlagen

Die Handynummern spielen bei alledem keine Rolle, nur eingebucht müssen die Geräte halt sein. Der Regeldienst soll ab Ende Februar 2023 beginnen. Eingesetzt werden Cell-Broadcast-Dienste bereits unter anderem in Japan – vor allem bei Erdbeben – und in den USA. Allerdings – ein offizielles Ende hat der CB-Alarm beim Warntag nicht nicht gefunden – und so sollte es auch sein. Eine Entwarnung war und ist zumindest für Deutschland nicht vorgesehen. Ein Ende der Alarmsituation ist demnach zumindest handymäßig offen.

Am Warntag 2022 kamen Warnmeldungen auf die Smartphones der Menschen. Das geschah per Cell Broadcast, aber auch über die Apps Katwarn und Nina.
Foto: IMAGO/MiS

Alarm hat Aufmerksamkeit der Bevölkerung geweckt

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