Klimaschutz 02. Feb 2023 Von Angelika Nikionok-Ehrlich

Dekarbonisierung der deutschen Industrie steckt erst in den Anfängen

Die deutsche Industrie zu dekarbonisieren ist kein Selbstläufer. Die Ansätze sind da. Die Debatte dreht sich vor allem darum, wie es gelingen kann.

Acetylen-Anlage, die 2021 ihre fast 60 Jahre alte Vorläuferanlage am BASF-Standort Ludwigshafen ersetzt hat. Der Chemiekonzern setzt zur Dekarbonisierung seiner Prozesse auf verschiedenste Ansätze; so kauft BASF zum Beispiel mit bilateralen, langfristigen Kontrakten international Grünstrom in großen Mengen direkt bei den Erzeugern ein.
Foto: BASF SE

Auf Energiekonferenzen sind derzeit Aussagen von Unternehmensvertretern, die einst voll auf fossile Energien gesetzt haben, zu hören, dass man fast den Eindruck gewinnen könnte, sie seien alle „grün gewaschen“: Da werden zum Beispiel Maßnahmen der Politik zum Erreichen der Klimaziele wie der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien und der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur gefordert. Zugleich erschallt auch der (alte) Ruf nach den notwendigen „Rahmenbedingungen“ für Investitionssicherheit bei der Neuausrichtung der Unternehmensstrategien. Doch wie ernst ist es mit der Dekarbonisierung der deutschen Industrie?

Studie: Deutsche Industrie braucht für Klimaschutz die Option Wasserstoff

„Auch nach dem Weltwirtschaftsforum in Davos klafft die Lücke zwischen den politischen Klimazielen und dem tatsächlichen Fortschritt, die Wirtschaft zu dekarbonisieren“, konstatiert Nicole Röttmer, Global Lead Climate Clients & Industries bei der Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. „Klima-, Natur-, Energiekrise, Inflation, Ressourcenknappheiten und unterbrochene Lieferketten verlangen eine integrierte Antwort und eine systematische sowie zukunftsorientierte Neuausrichtung. Die Transformation darf nicht hintenanstehen“, so Röttmer. Noch fehle es in der Breite allerdings „an Klarheit, etwa in Form von konkreten Umsetzungsszenarien für verschiedene Sektoren, oder an konkret definierten Meilensteinen auf dem Weg zur Netto-Null“. So weit die allgemeine Situationsbeschreibung.

Vertreter der deutschen Industrie sehen Transformation als notwendig an

Es ist wohl die Einsicht in die Notwendigkeit, die in jüngster Zeit Treiber der Nachhaltigkeitsbemühungen in der Industrie ist. Immer wieder werden zwar Stimmen laut, die vor einer „Deindustrialisierung“ Deutschlands warnen, angesichts des Drucks, die Klimaziele zu erfüllen. Dazu aber hat ein Unternehmenslenker wie BASF-Chef Martin Brudermüller eine klare Ansage: „Die Angst vor einer Deindustrialisierung ist Quatsch“, sagte er bei einem Forum der „Zeit“. Und er stellte klar: „Wird sich die Industrie aber verändern? Definitiv!“

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