Vermüllung der Meere/Mikroplastik 04. Aug. 2022 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 3 Minuten

Littering: Katamaran sammelt Plastikmüll an Flussmündungen ein

Ein Hochseekatamaran will an Flussmündungen Plastikabfälle einsammeln, bevor sie ins Meer gelangen und dort zu Mikroplastik zerrieben werden.

Der Hochseekatamaran Manta von der Initiative The SeaCleaners soll Plastikmüll aus Flussmündungen und Küstengebieten sammeln.
Foto: The SeaCleaners

Angefangen hatte alles, als der Weltumsegler Yvan Bourgnon während einer Regatta mit einem Hochseecontainer zusammenstieß. Mit dem Wettbewerb war damit erst einmal Schluss. Gleichzeitig wurde dem Schweizer plötzlich bewusst, was ihm auf seinen diversen Segeltörns neben dem sperrigen Hindernis eigentlich immer schon auf hoher See begegnet war: schwimmende Müllhalden – die meisten aus Plastik. Für ihn war dies der Startschuss zur Gründung der Umweltschutzorganisation The SeaCleaners 2016 in Paris. Deren Mission: die Weltmeere vom Kunststoffmüll zu befreien.

Gelingen soll das mit einem hochseetauglichen Katamaran, der sich weitgehend autonom über die Meere bewegt, Plastikmüll einsammelt und noch an Bord weiterverarbeitet. Dabei wird alles, was von regionalen Entsorgungs- und Recyclingbetrieben wiederverwendet werden kann, aussortiert. Was übrig bleibt landet in der Waste-to-Electricity Conversion Unit, dem Herzstück des Katamarans namens Manta. Sie wandelt laut Angaben von The SeaCleaners den Abfall in Synthesegas um, das wiederum eine Turbine antreibt und so Strom gewinnt, der die Cockpit- und Navigationsinstrumente, Batterien, den Antrieb sowie die Sammel- und Sortieranlagen versorgt.

Lesetipp: Hintergrund zum chemischen Recycling von Plastikmüll

Katamaran „Manta“ soll jährlich bis zu 10 000 t Kunststoff aus den Flüssen fischen

Weltumsegler Yvan Bourgnon, Gründer von The SeaCleaners. Er will die Weltmeere von Plastikmüll befreien. Foto: Vanessa Cardoso

„Der Manta ist ein völlig neuartiges Konzept, das mit Zukunftstechnologien die Meere reinigt, ohne die Umwelt zu belasten“, schwärmt Yvan Bourgnon. Ausgestattet mit vier sich ergänzenden Sammelvorrichtungen ist der Katamaran in der Lage, Abfälle ab einer Größe von 10 mm zu sammeln, bevor sie von Wellenkraft, Wind und Wetter zu Mikroplastik zerrieben werden. Die Sammelkapazität ist mit 1 t bis 3 t pro Stunde veranschlagt, wobei ein Bereich bis 1 m unterhalb der Wasseroberfläche abgefischt wird. Bis zu 10 000 t Kunststoff pro Jahr soll der schwimmende Müllschlucker so künftig einsammeln.

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