Nationale Strategie für Kreislaufwirtschaft soll 2024 kommen
Die Arbeit an der im Koalitionsvertrag vereinbarten Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) hat begonnen. Sie soll bis Frühjahr 2024 erstellt und dann umgehend im Kabinett beschlossen werden.

Das Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ will die Entwicklung von innovativen Klimaschutztechnologien in energieintensiven Unternehmen unterstützen.
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Zirkuläre Wertschöpfung gelingt nur mit echtem Recycling. Deshalb erarbeitet die Bundesregierung zurzeit eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), in der Ziele und Maßnahmen zum zirkulären Wirtschaften und zur Ressourcenschonung aus allen relevanten Strategien zusammengeführt werden. Im April habe die Beteiligung von Stakeholdern begonnen, bis Ende des Jahres seien verschiedene Dialogformate, unter anderem Online-Befragungen zur Einbeziehung der betroffenen Unternehmen und Verbände, geplant, heißt es aus Regierungskreisen. Im 2. Quartal 2024 wird dann der Beschluss der Strategie im Kabinett erwartet.
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Mit der Kreislaufwirtschaftsstrategie soll der Rahmen dafür geschaffen werden, den primären Rohstoffbedarf absolut zu senken, die Stoffkreisläufe zu schließen und damit einen Beitrag zu den deutschen Klimaschutzzielen zu leisten. Dabei wird die NKWS als Rahmenstrategie ausgelegt, in der die Bundesregierung Ziele, grundlegende Prinzipien und strategische Maßnahmen festlegt, die alle rohstoffpolitisch relevanten Strategien unterstützen.
Dekarbonisierung der Industrie durch Änderung der Rohstoffbasis und chemisches Recycling
Viele Unternehmen werden ihre Rohstoffbasis künftig umstellen müssen. Mit dem Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ soll die Entwicklung von innovativen Klimaschutztechnologien in energieintensiven Zweigen wie der Stahl-, Chemie- oder Zementindustrie unterstützt werden, um prozessbedingte Treibhausgasemissionen zu vermeiden.
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So soll die Rohstoffbasis von Kunststoffen „grundlegend umgestellt und defossiliert werden“. Noch offen ist, ob in der Chemie künftig neben Kunststoffrezyklaten auch die Nutzung von Biomasse und CO2 aus Carbon Capture and Utilization, kurz CCU, in Betracht kommt. Zudem dürfe es durch eine mögliche Etablierung von chemischem Recycling nicht zu Einschnitten bei etablierten Verfahren wie dem werkstofflichen Recycling führen. Die Bundesregierung unterstützt die Bemühungen zum Design for Recycling und zur Weiterentwicklung der werkstofflichen Recyclingtechnologien.