Erdbeobachtung von Umweltschäden 13. Sep 2021 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Waldmonitor: Geodaten zeigen starke Verluste in deutschen Wäldern

Der Klimawandel macht dem deutschen Wald zu schaffen. In Nordrhein-Westfalen ging fast ein Achtel des Waldes zugrunde, in Sachsen-Anhalt immerhin noch ein Zehntel. Dies geht aus dem Waldmonitor hervor, den die Naturwald Akademie gemeinsam mit der Remote Sensing Solutions GmbH veröffentlicht hat.

Geschädigter Wald.
Foto: Klaus Borger/FBG Saar-Hochwald

Für die Erhebung ausgewertet wurden Satellitendaten aus den Jahren von 2016 bis 2020. Daraus abgeleitet wurde der Waldmonitor, der die Verluste an Laub- und Nadelwäldern der einzelnen Bundesländer auf einer Deutschlandkarte abbildet. So lässt sich auf einen Blick erkennen, wo der deutsche Wald besonders an Vitalität eingebüßt hat.

„Die letzten Jahre haben gezeigt, dass gerade der Klimawandel eine regelmäßige, bundeseinheitliche Überprüfung des Waldzustandes notwendig macht. Die mit dem Klimawandel verbundenen Prozesse verändern den Wald so schnell, dass eine Stichprobe von ca. 10 000 Bäumen der jährlichen Waldzustandserhebung nicht ausreicht, um den Vitalitätszustand des Waldes flächendeckend zu beschreiben“, erklärt Torsten Welle, Leiter Wissenschaft und Forschung der Naturwald Akademie.

Aktuelle Satellitenbilder fließen in den Waldmonitor ein

Um den Zustand des Waldes künftig besser überwachen zu können, lassen sich aktuelle Satellitenbilder nun jederzeit in den Waldmonitor einspeisen. Dies hilft Entscheidern in Politik und Forstwirtschaft, die Lage in den Wäldern eindeutig beurteilen zu können.

„Mit einer Auflösung von 10 m x 10 m pro Pixel können wir aktuell und fortlaufend Informationen über den Waldzustand in Deutschland gewinnen“, erklärt Jonas Franke, Geschäftsleiter der Remote Sensing Solutions GmbH. „Neben der Vitalität von Laub- und Nadelbäumen können wir auch Aufforstungsaktivitäten und die Entwicklung der Schadflächen verlässlich dokumentieren. Die Palette an Informationen, die wir so Waldbesitzenden, Kommunen und Ministerien anbieten können, werden wir weiter ausbauen.“

Von Bundesland zu Bundesland zeigen sich große Unterschiede

Möglich wurde der neue Waldmonitor aufgrund der Analyse von nun frei verfügbaren Sentinel-2-Daten, die aus dem des Europäischen Copernicus-Satelliten-Programm stammen. Die Waldflächen sind farbig dargestellt: von grün gleich gesund bis rot gleich tot. Orange Farbtöne kennzeichnen Waldflächen, bei denen die Vitalität der Bäume in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist, etwa weil Teile der Bäume geschädigt wurden oder einzelne Bäume abgestorben sind. Kahlflächen oder komplett abgestorbene Baumbestände sind rot markiert.

Dürreperioden und Schädlinge wie der Borkenkäfer haben vor allem den Nadelbaummonokulturen schwer zu schaffen gemacht. Zu Waldschäden und Waldverlusten haben aber auch Feuer und die Ausweitung des Tagebaus von Kohle, Kies und Sand geführt. Beim Nadelwald tauchten die größten Verluste der letzten Jahren in Nordrhein-Westfalen (10,3 %), Sachsen-Anhalt (8,2 %) und Hessen (8,1 %) auf. Deutlich entspannter, aber trotzdem nicht gut, ist die Lage bei Laubwäldern. So sind in Sachsen-Anhalt 1,9 % der Laubwälder verloren gegangen, in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen gibt es jeweils auf 1,3 % der Laubwaldflächen keine Bäume mehr.

Link zur Karte: https://map3d.remote-sensing-solutions.de/waldmonitor-deutschland/

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