Inflation 04. Jan 2022 Von André Weikard Lesezeit: ca. 2 Minuten

Baupreise so stark gestiegen wie seit 41 Jahren nicht mehr

Der Neubau von Wohngebäuden ist in Hessen im Jahr 2021 deutlich teurer geworden. Durch die zeitweise Senkung der Mehrwertsteuer im Jahr 2020 und steigende Materialkosten erhöhten sich die Preise für die verschiedenen Bauleistungen im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 8,2 % und damit so stark wie zuletzt vor 41 Jahren, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden mitteilte.

Der Hausbau hat sich 2021 stark verteuert. Der enorme Preisanstieg beim Holz führt die lange Liste der Preistreiber an.
Foto: panthermedia.net/Alfred Emmerichs

1980, als die Statistiker zuletzt eine ähnliche Preissteigerung ermittelten, hatte es eine Teuerung in Höhe von 10,0 % gegenüber dem Vorjahr gegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 hatte der Preiszuwachs gegenüber dem Jahr 2019 bei 1,1 % gelegen.

Ein Grund für den starken Anstieg waren sehr viel höhere Materialpreise im Jahr 2021. Eine weitere Ursache ergab sich aus dem sogenannten Basiseffekt: Die befristete Senkung der Mehrwertsteuer vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 führte im zweiten Halbjahr 2020 zu einem deutlich geringeren Preisniveau. Daraus entsteht ein erheblicher Abstand zwischen den Preisen der Jahre 2020 und 2021, sodass die Jahresteuerungsraten 2021 entsprechend hoch ausfallen.

Preistreiber Zimmer- und Holzbauarbeiten

Rohbauarbeiten beim Neubau von Wohngebäuden verteuerten sich 2021 um 9,6 % gegenüber 2020. Den stärksten Preisanstieg von durchschnittlich 28,5 % gegenüber dem Vorjahr gab es in diesem Bereich bei Zimmer- und Holzbauarbeiten. Zu den größten Preistreibern zählten zudem Betonarbeiten (plus 9,2 %) und Mauerarbeiten (plus 6,9 %), die zusammen einen Anteil von 63 % an den Rohbauarbeiten ausmachten. Deutlich teurer als im Vorjahr waren 2021 auch Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten (plus 10,0 %), Abdichtungsarbeiten (plus 9,7 %), Klempnerarbeiten (plus 8,3 %) sowie Erdarbeiten (plus 8,1 %). Für Entwässerungskanalarbeiten mussten Auftraggebende 9,5 % mehr bezahlen als im Jahr zuvor.

Auch Ausbauarbeiten deutlich teurer

Die Preise für Ausbauarbeiten beim Neubau von Wohngebäuden stiegen 2021 gegenüber dem Vorjahr um 6,9 %. Einen erkennbaren Einfluss auf die Preisentwicklung von Ausbauarbeiten hatten Arbeiten zum Einbau von Nieder- und Mittelspannungsanlagen (plus 9,4 %) sowie Tischlerarbeiten (plus 8,6 %). Auch Metallbauarbeiten (plus 7,7 %) und der Heizungsbau (plus 5,7 %) wirkten aufgrund ihrer hohen Bedeutung beim Bau von Wohngebäuden als Preistreiber. Die Preise für Wärmedämmverbundsysteme verteuerten sich um 7,6 %, diejenigen für den Einbau von Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen um 6,3 %. Überdurchschnittlich teurer wurden zudem Verglasungs- (plus 11,7 %) und Estricharbeiten (plus 9,4 %). Für Fliesen- und Plattenarbeiten mussten um 7,7 % höhere Preise gezahlt werden.

Auch die Errichtung von Büro- und gewerblichen Betriebsgebäuden erheblich teurer

Einen merklichen Preisanstieg um 7,8 % gegenüber dem Vorjahr verzeichneten 2021 auch die Bauleistungen für Außenanlagen von Wohngebäuden. Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden ohne Schönheitsreparaturen stiegen gegenüber 2020 um 7,2 %.

Etwas stärker als der Neubau von Wohngebäuden (plus 8,2 %) verteuerten sich 2021 der Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden (plus 8,9 %) und der von Bürogebäuden (plus 8,3 %). Für den Straßenbau mussten um 4,1 % und für Brücken im Straßenbau um 8,9 % höhere Preise gezahlt werden als 2020.

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