Rohstoffe 05. Jul 2022 Von Ariane Rüdiger Lesezeit: ca. 4 Minuten

„Grüne“ Minen für „grüne“ Batterien

Rund 30 kritische Rohstoffe gibt es. Viele davon sind rar, aber unentbehrlich für die Digitalisierung und Energiewende. Ganz besonders gilt das für Batteriematerialien. Neue Minen außerhalb konfliktträchtiger Zonen und mit umweltfreundlicheren Verfahren ebnen einem sozialverträglicheren Bergbau den Weg.

Rund 30 kritische Rohstoffe gibt es. Viele davon sind Batteriematerialien, zum Beispiel Lithium. Die Bergbaubranche will die Materialien grüner, außerhalb konfliktträchtiger Zonen und sozialverträglicher gewinnen. Im Bild die Lithiumgewinnungsanlage der staatlichen bolivanischen YLB bei Salar de Uyuni, dem weltgrößten Salzsee.
Foto: dpa picture alliance/REUTERS/Claudia Morales

Es ist erst ein Jahr her, da stellte die Deutsche Rohstoff-Agentur (Dera) ihre Studie „Rohstoffe für Zukunftstechnologien“ vor. Sie kalkuliert, bezogen auf mehrere unterschiedliche Entwicklungspfade, die Bedarfe bestimmter Rohstoffe, die für die Energiewende und andere neue Technologien unentbehrlich sind. Fazit: Wie auch immer die Entwicklung verläuft – von den derzeit kritischen Rohstoffen wird jedenfalls mehr gebraucht als heute.

Maschinenbau: Bergbautechnik wird smart und grün

Besonders in den für die Energiewende aus heutiger Perspektive unentbehrlichen Batterien und Elektrofahrzeugen werden derzeit sehr viele rare Materialien verbaut: Lithium, Vanadium, Kobalt, Kupfer, Palladium, Graphit, Nickel, Tantal – um nur einige zu nennen. Wegen der Coronapandemie und des Krieges in der Ukraine zeigen sich Lieferketten brüchiger denn je; woher kommt was, wird derzeit oft gefragt. Und – viele Rohstoffvorkommen befinden sich in Ländern, von denen viele Länder momentan eher weniger abhängig sein wollen. Das Gleiche gilt für die Weiterverarbeitung, die beispielsweise bei Graphit fast vollständig in China stattfindet.

Grüne Batterien brauchen neue Minenstandorte und diversifizierte Lieferketten

Auswege zu finden, ist also dringend notwendig. Tatsächlich sieht es aus, als käme die Rohstoffbranche in Bewegung ist. Es werden neue Lagerorte außerhalb konfliktträchtiger Zonen gesucht und gefunden, genauso entwickeln sich langsam auch neue Weiterverarbeitungsketten. Sichere Standorte, die Einhaltung der Menschenrechte und Fördermethoden, die so grün sind wie eben möglich, scheinen sich langsam, aber sicher zum Goldstandard zu entwickeln.

Der bislang unterschätzte Batterierohstoff

Das sogenannte ESG-Reporting wird vor allem für börsennotierte Firmen immer wichtiger. ESG steht für Environmental Social Governance; ein ESG-Reporting ist also ein Unternehmensbericht über das soziale und das Umweltverhalten eines Unternehmens oder einer Organisation. Und wenn an einem Glied der Wertschöpfungs- oder Lieferkette das ESG-Reporting nicht gut ist, wirkt sich das auf alle beteiligten Unternehmen aus. Das sehen auch Investoren nicht gern.

Vier Beispiele, wie Minen grün, nachhaltig und sozial betrieben werden können

Jixi, Heilongjiang, China: Sonnenstrahlen dringen in eine mit Graphitstaub gefüllte Halle, in der ein Arbeiter den Graphit weiterverarbeitet. Das Material ist eines der wichtigsten Anodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien. China beherrscht heute fast komplett die Weiterverarbeitung des weltweit gewonnenen Graphits. Aufnahme: 2017.

Foto: mauritius images/ZUMAPRESS.com/Alamy/Dave Tacon

Ein Metallurg hält eine Mischung aus Tantal und Lithium in der Hand. Sie stammt aus der australischen Bald-Hill-Lithium-Mine. Aufnahme: 2018.

Foto: Carla Gottgens/Bloomberg via Getty Images

Luftaufnahme der Lithium-Mine des australischen Bergbaukonzerns Arcadia Minerals in Goromonzi, Sim­bab­we. Aufnahme: 2022.

Foto: Tafadzwa Ufumeli/Getty Images

Vanadium ist eines der rund 30 kritischen Materialien weltweit, es veredelt Stahl, wird aber auch für Redox-Flow-Batterien benötigt. Im Bild ein Förderband mit gebrochenem Vanadiumerz in einer brasilianischen Mine bei Maracas des kanadischen Unternehmens Strategic Mineral Company. Aufnahme: 2016.

Foto: YASUYOSHI CHIBA/AFP via Getty Images

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