Rohstoffe 19. Jan 2023 Von Peter Odrich Lesezeit: ca. 6 Minuten

Ob im schwedischen Kiruna jemals Seltene Erden abgebaut werden, ist längst noch nicht ausgemacht

Der große Fund von Seltenen Erden in Schweden könnte es Europa ermöglichen, sich aus der starken Rohstoffabhängigkeit von China zu befreien. Die Produktion Seltener Erden geht aber mit hohen Umweltbelastungen einher. Viele Abbauprojekte sind bereits an strengen behördlichen Vorgaben gescheitert.

Kiruna hat eine lange Tradition als Bergbauregion. Nun gilt die Gegend als Hoffnungsträger für die europäische Rohstoffversorgung.
Foto: LKAB

Auf den ersten Anhieb klang die Nachricht aus dem nordschwedischen Lappland fantastisch. Für Europa eröffne der Seltene-Erden-Fund in Kiruna die Möglichkeit, sich aus der Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten zu befreien. Kurzfristig schafft aber auch die Kiruna-Lagerstätte keine Abhilfe für die europäische Industrie, die am Tropf von Rohstofflieferungen aus der Volksrepublik hängt. Bis die ersten nennenswerten Mengen an Seltenerdmetall-Oxiden aus Kiruna tatsächlich in Europa auf den Markt kommen, dürften nach schwedischer Einschätzung wenigstens zehn bis vermutlich sogar 15 Jahre vergehen. Nur mit einem extrem hohen finanziellen Aufwand dürfte sich diese Frist verkürzen lassen. Allerdings ist es durchaus möglich, dass mithilfe der EU tatsächlich die dazu unumgänglichen Gelder aufgebracht werden.

Denn der industrielle Bedarf an Seltenerdmetallen wächst fast unglaublich schnell. So gehen die Berechnungen der EU inzwischen davon aus, dass sich allein der Bedarf an Seltenerdmetallen für die Fertigung der Motoren für elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge sowie für die Windturbinen im Zeitraum von 2023 bis 2030 verfünffachen dürfte. Bisher kommen rund 80 % der für die genannten Zwecke benötigten Lieferungen aus China. Die Zuverlässigkeit dieser Lieferungen kann durchaus gestört werden, wie weite Teile der Industrie in Europa und Nordamerika zu ihrem Leidwesen im Zuge der Coronapandemie erleben mussten.

Umfang des Kiruna-Fundes noch nicht abschließend geklärt

Wie viel Seltenerdmetall-Erz tatsächlich in der Per-Geijer-Lagerstätte in Kiruna vorhanden ist, bleibt bisher offen. Nach schwedischen Angaben wird es einige Jahre dauern, bis die Lagerstätte voll erkundet ist.

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