Rohstoffpreise 26. Sep 2024 Von Dennis Bastian Lesezeit: ca. 2 Minuten

Preissturz bei Lithium: Erste Bergwerke müssen schließen

Der Preis von Lithium ist innerhalb von anderthalb Jahren um rund vier Fünftel eingeknickt. Förderer und Verarbeiter reduzieren Kapazitäten.

PantherMedia B290096052
Nachdem Lithium einen Preissturz von rund 80 % seit Dezember 2022 erlebt hat, schließen nun erste Bergwerke.
Foto: PantherMedia / ajlber

Lithium erlebt aktuell einen bemerkenswerten Preisverfall. Seit Spodumen, ein Schlüsselrohstoff für die Produktion von batterietauglichem Lithium, im Dezember 2022 auf einem Rekordhoch von über 8000 $/t lag, hat sich der Preis um etwa 81 % reduziert und lag Mitte September bei nur noch 750 $/t. Dieser Preissturz trifft die Branche hart und zwingt einige Produzenten dazu, ihren Ausstoß zu drosseln oder geplante Erweiterungen auf Eis zu legen.

Auch die Lithiumalternative Lepidolith ist günstiger geworden

Was steckt hinter diesem Preisverfall? Eine der Hauptursachen ist das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Zwar steigt die Nachfrage nach Lithium weiterhin, jedoch bei Weitem nicht so stark wie das Angebot. Um ihre Marktanteile zu sichern, setzten viele Produzenten insbesondere in China ihre Produktion trotz niedriger Preise fort. Dies führt zu einer Überversorgung des Marktes, was den Preisdruck weiter erhöht. Zudem spielt die Verfügbarkeit von Lepidolith, einem weiteren Lithiumerz, eine Rolle in der Dynamik. Da dessen Preis ebenfalls gesunken ist, wird Spodumen noch weniger nachgefragt.

Erste Lithiumbergwerke schließen

Die Folge: Produzenten mit höheren Kosten geraten zunehmend unter Druck. So hat kürzlich das Unternehmen Arcadium Lithium angekündigt, sein Bergwerk Mt Cattlin in Australien ab dem kommenden Jahr herunterzufahren, da der Betrieb unter den aktuellen Marktbedingungen nicht mehr wirtschaftlich ist. Auch chinesische Bergwerksproduzenten haben ersten Meldungen zufolge den Lithiumabbau in China ausgesetzt. Der größte chinesische Lithiumproduzent Ganfeng Lithium Co., Ltd. hat für das erste Halbjahr 2024 einen Verlust von rund 107 Mio. $ angegeben. Der Lithiumproduzent Tianqi Lithium Corporation rechnet für das Gesamtjahr 2024 mit einem Verlust von bis zu 760 Mio. $. Beide Unternehmen machten den Preisverfall bei Lithium für diese Entwicklung verantwortlich.

S&P Global: 15 % der Produktion von Lithiumkonzentrat defizitär

Laut Daten von S&P Global könnten beim aktuellen Preisniveau etwa 15 % der aktuellen Produktion von Lithiumkonzentrat, beispielsweise Spodumen, verlustreich sein. In naher Zukunft scheint keine schnelle Erholung der Preise in Sicht. Viele Unternehmen verfügen über ausreichend Lagerbestände, was die Nachfrage nach neuen Lieferungen weiter dämpfen dürfte.

Themen im Artikel

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

Projektleiter*in (Baubevollmächtigte*r/ Regionalbetreuer*in)

München
Technische Hochschule Mittelhessen

W2-Professur mit dem Fachgebiet Informatik mit Schwerpunkt Cyber-Physical Systems

Gießen
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Betriebsmanagerin / Betriebsmanager (Elektroingenieurin / Elektroingenieur) (w/m/d)

Hannover
Technische Hochschule Mittelhessen

W2-Professur mit dem Fachgebiet Anlagenautomation und nachhaltiges Energiemanagement

Gießen
Deutsche Bahn AG

Bezirksleiter:in (m/w/d)

verschiedene Standorte
Winkelmann Elektromotoren GmbH & Co. KG

Konstruktionsingenieur Maschinenbau (m/w/d)

Uelzen
RWTH Aachen University

Projektkoordinator*in Versorgungstechnik (w/m/d)

Aachen
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Mitarbeiterin / Mitarbeiter im Bereich NATO-Pipelinemanagement (w/m/d)

Trier
AVAT Automation GmbH

Leiter (m/w/d) Produktmanagement

Tübingen
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH

Architekt / Ingenieur als Teamleitung Baustellenkoordination (m/w/d)

Frankfurt am Main
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen