Rohstoffpreise 21. Feb 2023 Von Dennis Bastian

Stahlindustrie fürchtet Engpässe beim Legierungszusatz Molybdän

Die Preise für Molybdän erreichten in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch. Vor allem Trockenheit in Chile und eine anziehende Produktion in China verknappen das Angebot.

Die anziehende Stahlproduktion in China verschlingt die Molybdänproduktion des Landes. Auf dem Weltmarkt wird das Metall teurer.
Foto: panthermedia.net/sorapol1150

Innerhalb der letzten fünf Monate stieg der Preis für Molybdän in Europa um 98 %. Der Preis für Ferromolybdän stieg im gleichen Zeitraum sogar um 123 % und der für Molybdänoxid um über 130 %.

Europa ist der zweitgrößte Verbraucher von Molybdän. Die letzten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2020 beziffern den europäischen Anteil an der globalen Bergwerksproduktion bei unter 1 %. Das bedeutet, dass Europa zu einem großen Anteil auf Importe angewiesen ist. Was diese hohe Abhängigkeit für die europäische und insbesondere auch die deutsche Industrie im Zweifel bedeutet, zeigt sich aktuell an den Preisen und der Verfügbarkeit wieder einmal.

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Nachdem sich im Jahr 2021 die Auswirkungen einer hohen Abhängigkeit bei Silizium und Magnesium deutlich bemerkbar machten, scheint es nun den Markt für Molybdän zu treffen. Die weltweit größten Molybdänproduzenten sind China (33 %), Chile (20 %), USA (18 %) und Peru (11 %). Diese vier Länder haben einen kumulierten Marktanteil von über 80 %. Aber insbesondere in China und Chile ist die Bergwerksproduktion seit Jahren rückläufig. In Chile werden dafür vor allem sinkende Erzgehalte und im vergangenen Jahr eine lang anhaltende Trockenperiode verantwortlich gemacht. Molybdän ist in Südamerika ein Beiprodukt aus der Kupferproduktion. Die Gewinnung beider Metalle benötigt große Mengen an Wasser. Aktuell kommt hinzu, dass es in Peru durch die landesweiten Proteste sowohl bei der Gewinnung als auch beim Weitertransport zu erheblichen Beeinträchtigungen kommt.

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