Elektromobilität 30. Jan. 2023 Von Stephan W. Eder / Iestyn Hartbrich / André Weikard Lesezeit: ca. 2 Minuten

Lithium: Rohstoffmangel bedroht Verkehrswende

Die Akkus von Elektroautos brauchen Lithium; die Nachfrage wird sich vervielfachen. Können Abbau und Verarbeitung Schritt halten?

Schatz des Andengebirges: Die argentinische Provinz Jujuy gehört zu den bedeutendsten Lithiumförderregionen weltweit.
Foto: PantherMedia / ronstik

Lithium werde in naher Zukunft „wichtiger sein als Öl und Gas“, betonte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kürzlich. Vor allem die Autoindustrie ist auf den Batterierohstoff angewiesen.

Doch obwohl Experten nennenswerte Vorkommen in Europa und sogar in Deutschland ausgemacht haben, wird auf dem Kontinent bislang kein Lithium gefördert. Strenge Genehmigungsverfahren und Widerstand aus der Bevölkerung haben viele Projekte verzögert oder zunichtegemacht. Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage vergrößert sich.

Lithiumpreis explodiert

Der Preis für Lithiumcarbonat hat sich binnen zwei Jahren mehr als verfünffacht. Nun soll ein neues EU-Gesetz die Förderung „kritischer Rohstoffe“ ermöglichen. Bislang machen wenige Staaten die Lithiumförderung unter sich aus: Drei Viertel kommen aus Australien (48,4 %) und Chile (26,2 %). Das australische Lithium steckt vor allem in dem Mineral Spodumen, in Lateinamerika wird mit lithiumhaltiger Sole gearbeitet.

Wie energieintensiv ist die Lithiumproduktion?

Nach Angaben der deutschen Rohstoffagentur (Dera) hat das australische Lithium (mit 15 t CO2/t Li) einen mindestens dreimal so großen CO2-Fußabdruck wie das chilenische (5 t/t Li). Dera-Experte Michael Schmidt stellt allerdings in Frage, dass die Verkehrswende allein mit Lithium gelingt: „Wenn wir versuchen würden, die heutige Fahrzeugflotte mit Lithium-Ionen-Akkus abzubilden, kämen wir an ein großes Problem.“ Der Grund: Die Lithiumproduktion ist energieintensiv und steht im Ruf, koloniale Muster zu vertiefen. Internationale Konzerne bereichern sich an den Vorkommen, ohne die lokale Bevölkerung angemessen zu entschädigen, so die Kritik.

Zudem klafft eine zweite Lithiumlücke in der Batteriezellenproduktion. Zwar fördern die EU-Länder die Technik mit Milliarden, aber auch nach jahrelanger Forschung, u. a. in Baden-Württemberg, steht fest: Wie der Rohstoff in die Zelle kommt, bleibt eine Wissenschaft für sich.

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