Arbeitsplätze 26. Jan 2024 Lesezeit: ca. 3 Minuten

Stellenabbau und Büropflicht bei SAP: Was steckt dahinter?

SAP plant einen weltweiten Stellenabbau von 8000 Mitarbeitern trotz steigenden Gewinns, um sich verstärkt auf den Bereich künstliche Intelligenz zu fokussieren.

Stellenabbau, Umstrukturierung und Büropflicht – die Herausforderungen einer Transformation. (Symbolbild)
Foto: Wolfram Scheible / SAP AG

Trotz des steigenden Gewinns bei SAP plant der größte Softwarekonzern Europas, weltweit 8000 Arbeitsplätze abzubauen. Die Firma fokussiert sich verstärkt auf den Bereich künstliche Intelligenz.

Investitionen in KI

SAP strebt eine intensivere Gewinnmaximierung im Bereich künstliche Intelligenz an und gestaltet das Unternehmen entsprechend um. Dabei sind 8000 Mitarbeiter von den Veränderungen betroffen. „Mit dem geplanten Transformationsprogramm verlagern wir verstärkt Investitionen in strategische Wachstumsbereiche, in erster Linie in KI“, sagte Vorstandschef Christian Klein. „Damit werden wir auch zukünftig wegweisende Innovationen entwickeln und gleichzeitig die Effizienz unserer Geschäftsprozesse verbessern.“

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Es wurde mitgeteilt, dass ein Teil des Umstrukturierungsprogramms auch eine Neugestaltung der Konzernstruktur beinhalten wird. Bei der Mehrheit der rund 8000 betroffenen Stellen sollen Freiwilligenprogramme und interne Umschulungen zum Einsatz kommen. Aufgrund von Investitionen in Wachstumsbereiche erwartet SAP, dass die Mitarbeiterzahl am Ende des Jahres etwa auf dem aktuellen Niveau bleibt. Es ist derzeit nicht klar, wie viele der 8000 von der Umstrukturierung betroffenen Mitarbeiter weiterhin bei SAP tätig sein werden.

Maßnahmen wie Vorruhestand oder Abfindungen geplant

Laut Klein sei es stets eine herausfordernde Aufgabe, derartige Entscheidungen zu treffen. Dennoch stehe die bestmögliche Zukunft von SAP im Fokus, um in der Technologiebranche konkurrenzfähig zu bleiben. Etwa zwei Drittel der 8000 betroffenen Mitarbeiter sollen laut Klein durch freiwillige Maßnahmen wie Vorruhestand oder Abfindungen dazu bewegt werden, das Unternehmen zu verlassen. Alternativ könnten sie sich beispielsweise durch Umschulungen für andere Positionen qualifizieren.

Für den Betriebsrat ist es von Bedeutung, dass die Restrukturierung in Deutschland als rein freiwillige Maßnahme betrachtet wird. Betriebsbedingte Kündigungen sind durch eine Betriebsvereinbarung bis Ende 2024 ausgeschlossen, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte. Der Betriebsrat forderte laut einer Pressemitteilung, die Betriebsvereinbarung zur Beschäftigungssicherung über das Jahr 2024 hinaus zu verlängern, um den Mitarbeitern Planungssicherheit zu gewährleisten.

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Trotz des Stellenabbaus vor etwa einem Jahr führte dies nicht zu einem Gesamtrückgang der Mitarbeiterzahlen bei SAP. Zum Stichtag Ende Dezember hatte das Unternehmen 107 602 Vollzeitbeschäftigte, im Vorjahr waren es 106 312. Allerdings sind viele der damals betroffenen Mitarbeitenden nicht mehr bei SAP beschäftigt.

Büropflicht von drei Tagen pro Woche sorgt für Ärger

Es gibt aber noch ein Grund für den Unmut unter den Beschäftigten. Nachdem den Mitarbeitern zuvor eine gewisse Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsortes gewährt wurde, hat der CEO von SAP, Christian Klein, nun eine Büropflicht von drei Tagen pro Woche eingeführt. Diese Entscheidung hat zu deutlichem Widerstand innerhalb der Belegschaft geführt.

„Wir fühlen uns von einem Unternehmen verraten, das uns bis vor Kurzem dazu ermutigt hat, von zu Hause zu arbeiten“, werden in Medien Worte des Betriebsrats zitiert. Dabei wird darauf hingewiesen, dass Beschäftigte aus diesem Grund nach neuen Jobs suchen werden. „Die Prioritäten der Kollegen liegen aktuell nicht auf den Zielen des ersten Quartals, sondern auf der Suche nach einem stabilen Job, in dem sie sich wertgeschätzt und respektiert fühlen.“

Büropflicht wegen Onboarding?

Seit Januar, mit einer Übergangsfrist bis April, besteht im Unternehmen eine Vorgabe, an drei Tagen pro Woche im Büro zu arbeiten, wie von einem Sprecher von SAP erklärt wurde. Als Alternative besteht die Möglichkeit, auch bei Kunden oder Partnern vor Ort zu arbeiten.

In einem Interview mit dem Handelsblatt erklärte Klein, dass die Rückkehr ins Büro notwendig sei. Dies begründete er damit, dass im laufenden Jahr 15 000 Personen eine neue Position bei SAP angetreten hätten. Klein betonte, dass die meisten eine Einführung und Coaching benötigen, um gut und schnell bei SAP anzukommen. Er erklärte, dass dies nicht funktionieren würde, wenn niemand in den Büros arbeitet. Des Weiteren fügte er hinzu, dass der Austausch im Büro auch förderlich für die eigene Karriere sei. (dpa/ili)

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