Die Münzkolumne 08. Nov 2023 Von Peter Piasecki Lesezeit: ca. 4 Minuten

Münzen erinnern an die Hyperinflation des Jahres 1923

Münzen und Geldscheine aus der großen Inflation vor 100 Jahren sind ein populäres Thema von Münzsammlern.

Zur Erinnerung an die schwere Zeit der Großen Inflation wurden in Deutschland zahlreiche Medaillen geprägt. Die Hungermedaille aus dem Jahre 1923 soll die Not der Menschen verdeutlichen. Auf der Rückseite finden sich Preisbeispiele aus dem November 1923.
Foto: M. Müller

Vor 100 Jahren, im November 1923, erreichte die bis dato größte Inflation in Deutschland ihren Höhepunkt. In dieser Phase der Hyperinflation von 1923 in der Zeit der Weimarer Republik rotierten zahllose Druckerpressen, um den täglich neuen Bedarf an Geldscheinen zu befriedigen.

Neben der Reichsbank wurden die Geldscheine von Städten und Gemeinden sowie von Unternehmen und Organisationen in einem Umfang ausgegeben, der heute kaum nachvollzogen werden kann. Die Geldscheine mit den höchsten Nominalen erhielten im November 1923 den Aufdruck „100 Billionen Mark“.

Auch Unternehmen gaben während der Großen Inflation Notgeld heraus. Dieser Schein von Thyssen mit einem Wert von 10 Millionen Mark zeigt einen Hochofen. Foto: M. Müller

Die Reparationslasten als Folge des Ersten Weltkriegs und die Ruhrbesetzung ab Januar 1923 durch Frankreich hatten der Inflation in der ersten Hälfte des Jahres einen für die Volkswirtschaft und für die Menschen dramatischen Schub gegeben. Alle Ersparnisse gingen verloren.

Im August 1923 kostete beispielsweise 1 l Backöl 1,4 Mio. Mark, ein Seifenstück 330 000 Mark. Im November 1923, zum Ende der Inflation, verdiente ein gelernter Arbeiter im Schnitt etwa 16,5 Billionen Mark pro Woche.

Hungermedaillen sollten an die Not der Menschen im Jahr 1923 erinnern

Zur Erinnerung an diese schwere Zeit wurden in Deutschland zahlreiche Medaillen geprägt. Die Hungermedaille aus dem Jahre 1923 soll die Not der Menschen verdeutlichen. Auf der Rückseite finden sich Preisbeispiele aus dem November 1923. Das Ende der Großen Inflation wurde im November 1923 erreicht. Die neue Währung hieß Rentenmark und wurde offiziell am 15. November eingeführt. In vielen Städten wurden dann für eine Übergangszeit wertbeständige Gutscheine etwa über „Einen Goldpfennig“ oder „Fünfzig Goldpfennig“ ausgegeben. Ab dem 15. November galt: 4,20 Goldmark = 1 $.

Das Sammelgebiet „Notgeld und Geldscheine der Inflation aus Deutschland“ ist sehr beliebt. Dies hat sicher seinen Grund darin, dass jeder Sammelnde das Notgeld aus seiner Stadt oder Region besonders gerne erwirbt und die Inflationsgeldscheine überwiegend sehr preiswert sind. Darüber hinaus weisen diese Geldscheine oftmals typische Motive auf, die mit der Stadt oder einem Unternehmen aus der Region verknüpft sind.

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Einzelne Scheine können in der Regel für wenige Euros erworben werden. Teurer im Handel sind die Scheine mit den Nominalen „Billionen Mark“, die sehr selten sind. Auch die im zeitlichen Zusammenhang mit der Inflation geprägten „Hungermedaillen“ werden als interessante Sammlungsergänzung im niedrigen zweistelligen Eurobereich gehandelt.

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