Smarte Fabriken 16. Aug 2022 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 7 Minuten

Barbara Frei: Clevere Automatisierung macht Unternehmen von Energietarifen unabhängiger

„Die Dekarbonisierung durch Elektrifizierung und Digitalisierung muss endlich gesichert werden“, fordert Barbara Frei. Sie leitet den globalen Geschäftsbereich Industrial Automation bei Schneider Electric.

In seiner Smart-Factory in Le-Vaudreuil nutzt Schneider Electric all seine Automatisierungslösungen, um Abläufe effizient und nachhaltig zu steuern.
Foto: Schneider Electric

VDI nachrichten: Nachhaltigkeit und Klimaneutralität werden auch durch die Klimapolitik in der Europäischen Union immer wichtiger. Welchen Beitrag kann die Automatisierungstechnik dazu wirklich leisten?

Frei: Ganz einfach – zuverlässigere Anlagen sind auch nachhaltigere Anlagen. Das spart Ressourcen, das spart Energie. Durch Automatisierung kann auch besser im Zusammenspiel mit der verfügbaren Energie optimiert werden. Überall, wo automatisiert wurde, kann zudem über Nacht gearbeitet werden – also in Zeiten, wo statt zehn Mitarbeitenden dann nur einer vor Ort ist. Das schafft zusätzliche Flexibilität.

Insofern spielen die industrielle Automation und die Software, die das ganze steuert und optimiert, eine ganz große Rolle. Wir erreichen damit auch die Reduktion des Energiebedarfs – und gleichzeitig weniger Emissionen. Der Green Deal der Europäischen Union hilft uns in Verbindung mit der Digitalisierung, Produktionsanlagen in Europa wirtschaftlich zu betreiben. Das bedeutet dann auch kürzere Transportwege. Aber natürlich spielt auch die Sicherung des Unternehmenswertes sowie die Steigerung der Unternehmensresilienz eine enorme Rolle.

Das Ziel beim Energiemanagement in Industrieanlagen beschreibt Barbara Frei so: Von der erzeugten Energie soll so viel wie möglich an Ort und Stelle verbraucht werden, also noch im Werk. Frei ist seit Mai 2021 Executive Vice President Industrial Automation bei Schneider Electric. Foto: Schneider Electric

Immer mehr Industrieunternehmen erzeugen auch eigenen Solar- und Windstrom. Welche zusätzlichen Anforderungen ergeben sich dadurch in der Automatisierung?

Sie sprechen das Energiemanagement an. Das Ziel ist es dabei, dass man von der erzeugten Energie so viel wie möglich selbst braucht. Der Idealfall sind also Anlagen, bei denen dieser sogenannte Autokonsum relativ hoch ausgelegt werden kann. Heute gibt es dafür entsprechende Software-Lösungen, beispielsweise von unserer Schwesterfirma Aveva. Mittels solcher Lösungen werden die Automatisierung und das Energiemanagement in eine ganzheitliche und somit effiziente Betrachtung überführt.

Netzqualität: Anlagen müssen vor Überspannungen geschützt werden

Dazu kommt noch ein weiterer wichtiger Punkt: die Netzqualität. Denn die Lieferung erneuerbarer Energien ist von ihrem Charakter nicht so gleichmäßig, wie der „glatte“ Strom, welcher aus einem großen Kraftwerk kommt. Dementsprechend muss man dann auch Anlagen schützen, sie gegenüber Überspannungen harmonisieren. In diesem Bereich hat Schneider Electric bereits viel Erfahrung, weil wir solche Anwendungen schon in vielen Ländern umgesetzt haben. Ähnliche Konzepte könnten auch für große Firmen in Europa zum Schutz ihrer Anlagen nützlich sein.

Sie meinen damit sicher Länder, in denen die Netzqualität generell nicht so gut ist?

Genau. Vor allem in Schwellenländern ist das immer ein Thema – Überspannungsschutz und auch entsprechende Kompensation mit harmonisierenden Filtern.

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