Automatisierung 18. Apr 2024 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Elektrischer Akrobat: Das kann der neue humanoide Roboter Atlas

Mit seinem neuen Atlas-Modell macht Boston Dynamics als Vorreiter der humanoiden Robotik einen großen Schritt in Richtung Kommerzialisierung. Er wird Teil eines neuen Ökosystems für die digitale Transformation in Unternehmen.

Frisches Design und elektrische Antriebe: Der neue humanoide Roboter Atlas von Boston Dynamics wurde Mitte April 2024 vorgestellt. Er löst den Klassiker mit hydraulischen Antrieben ab und ist deutlich flexibler als dieser.
Foto: Boston Dynamics

Diese Woche hat Boston Dynamics seinen humanoiden Roboter Atlas in Rente geschickt und direkt einen elektrischen Nachfolger präsentiert. Damit geht das US-Unternehmen, welches inzwischen zum südkoreanischen Industriekonzern Hyundai gehört, den nächsten Schritt zur Kommerzialisierung. In einem ersten Video wird deutlich, wie mit der neuen elektrisch angetriebenen Variante nicht nur menschliche Fähigkeiten imitiert, sondern auch übertroffen werden können.

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Neuer Atlas-Roboter: Elektromotoren statt traditionelle hydraulische Antriebe

Traditionell nutzte der Pionier der humanoiden Robotik bisher hydraulische Antriebe. Gegenüber den elektrisch betriebenen Robotern von Wettbewerbern wie Tesla oder Figure AI war das Unternehmen damit im Nachteil. Denn Hydraulik verfügt zwar über eine hohe Leistungsdichte, schränkt aber gleichzeitig die Einsatzmöglichkeiten der Roboter und die Flexibilität der Achsen ein. Auch die Wartung ist aufwendiger.

Wie sich die neue Konzeption des Atlas auf die Flexibilität auswirkt, macht der Hersteller in einem Video deutlich. Hier liegt der humanoide Roboter zunächst flach auf dem Boden, verdreht seine Beine in überraschender Weise neben den Oberkörper und stellt sich damit ohne Hilfe der Arme auf. Möglich wird diese akrobatische Leistung durch die um 360 Grad schwenkbaren Achsen. Einschränkungen der beim Vorgänger menschenähnlichen Gelenke werden damit überwunden.

Nächste Generation von Atlas ist auf Handhabung komplexer Teile ausgerichtet

„Wir nehmen alles, was wir in 15 Jahren Forschung über unsere hydraulische Atlas-Plattform gelernt haben, mit in die nächste Generation des Programms, einen vollelektrischen Atlas-Roboter, der für reale Anwendungen mit übermenschlicher Leistung entwickelt wurde“, schreibt Marc Theermann, Strategiechef von Boston Dynamics in einem Social-Media-Beitrag auf Linkedin. Motiviert ist das Unternehmen scheinbar auch durch die Erfolge der beiden anderen Roboterkonzepte: dem Roboterhund Spot und dem eher klassisch erscheinenden Handhabungsroboter Stretch.

„Genau wie bei Stretch werden wir mit einer kleinen Gruppe innovativer Kunden zusammenarbeiten, um die Entwicklung dieses Roboters für Anwendungen voranzutreiben, die ihnen am Herzen liegen“, beschreibt Theermann die Pläne seines Unternehmens. Man verfolge dabei die Hypothese, dass Roboter wie Atlas den größten Nutzen bringen, wenn sie Teile mit komplexen Formen, Größen und Gewichten bewegen.

Boston Dynamics erwartet langsamen Umstieg auf humanoide Roboter

Theermann schreibt: „Wir glauben, dass Unternehmen nicht von null auf humanoid umsteigen können.“ Ihre Reise zum Einsatz von humanoiden und anderen mobilen Robotern könne aber heute schon beginnen. Ein fähiger Roboter sei nur eines der Elemente, die für eine erfolgreiche kommerzielle Lösung erforderlich sind.

Aus Sicht des Experten ist der skalierte Einsatz autonomer mobiler Roboter Teil des umfassenderen Ökosystems zur digitalen Transformation. Er erfordere eine IT-Infrastruktur, die Zustimmung der Beschäftigten, Konnektivität sowie entsprechende Arbeitsabläufe, Sicherheitsstandards und betriebliche Prozesse für die Roboter und der erforderlichen Daten.

Hier verweist Theermann auf Lerneffekte mit den beiden anderen Robotermodellen seines Unternehmens: „Mit über 1500 Einsätzen hat Spot bereits Hunderten von Unternehmen beigebracht, wie sie mit autonomen mobilen Robotern arbeiten können. Stretch hat im vergangenen Jahr mit dem Einsatz bei Kunden begonnen und bereits Millionen von Kartons bewegt.“

Es geht aber längst nicht mehr nur um die Verbesserung der einzelnen Roboter. Das US-Unternehmen will deren Einsatz künftig auch mit einer eigenen Software-Plattform unterstützen. „Vor Kurzem haben wir unsere neue Orbit-Software eingeführt, eine zentrale Plattform zur Verwaltung der kompletten Roboterflotte. Heute ist sie nur für Spot verfügbar, aber wir arbeiten daran, Stretch und Atlas bald zu integrieren.“

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