Lieferroboter 05. Apr 2024 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 3 Minuten

Roboter im Aufzug: Hyundai verbessert autonome Navigation in Gebäuden

Ein Roboter, der den Aufzug ruft und Kaffee ins Büro bringt, wurde jetzt in Korea vorgestellt. Schon bald soll die Technik in einem intelligenten Gebäude in Seoul zum Einsatz kommen.

Person erkannt, die Auslieferung kann erfolgen: Der Serviceroboter DAL-e Delivery navigiert laut seinen Entwicklern nicht nur autonom durch Gebäude, sondern identifiziert auch den Adressat der Lieferung.
Foto: Hyundai Motor Company

Kommunikation ist wichtig, um Ziele zu erreichen: Das scheint auch für die neuste Version des Lieferroboters DAL-e Delivery zu gelten, der gerade vom gemeinsamen Robotiklabor von Hyundai Motor und Kia vorgestellt wurde. Er kann sich beispielsweise einen Aufzug rufen, indem er sich mit der Steuerungssoftware verbindet. So kann der rollende Roboter verschiedene Etagen erreichen. Per KI-basierter Gesichtserkennung erkennt er dort den Adressat der Lieferung und händigt die Ware aus. Nach Angaben seiner Entwickler soll er damit die Post- und Paketverteilung in Bürogebäuden revolutionieren und nebenbei den Angestellten Gutes tun.

Roboter liefert Pakete und bringt Kaffee ins Büro

Der neue Roboter basiert auf einem Lieferroboter, der im Dezember 2022 erstmals vorgestellt wurde. Anhand der Erkenntnisse des früheren Pilotprojekts von Hyundai Motor und Kia wurde DAL-e Delivery aber inzwischen sowohl im Design als auch in der Leistung deutlich überarbeitet und verbessert. Damit soll er noch schneller und zuverlässiger Zustelldienste in komplexen Innenräumen von Bürogebäuden und Einkaufszentren erledigen können. Dong Jin Hyun, Vizepräsident und Leiter des Robotiklabors bei Hyundai Motor und Kia, sagt: „Unsere Vision ist es, die Infrastruktur in verschiedenen Bereichen wie Büros, Restaurants und Einkaufszentren zu vernetzen.“

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Der DAL-e Delivery ist dabei kleiner als die Vorgängerversion, während der Laderaum größer geworden ist. Er kann laut seinem Entwicklungsteam Pakete mit einem Gewicht von bis zu 10 kg befördern, aber auch bis zu 16 Tassen Kaffee. Denn neben dem Pakettransport soll er auch Lebensmittel in die Büros befördern.

Besonderheit der Roboter: Gefederte Antriebsmodule und Kommunikation mit Aufzügen

Technisch gesehen basiert der Lieferroboter auf vier Antriebsmodulen, die nach dem Konzept Plug & Drive (PnD) aufgebaut sind. Darin sind jeweils ein Motor mit Lenkung, Federung, Bremssystemen sowie Sensoren zur Umgebungserkennung integriert. Der Roboter erreicht damit eine Geschwindigkeit von bis zu 1,2 m/s, wobei die frei beweglichen PnD-Module über eine autonome Fahrtechnologie kommunizieren, um Hindernisse zu erkennen und in verkehrsreichen Gebieten problemlos navigieren zu können. Für Kaffeetrinker besonders wichtig: Die verbesserte Federung des Roboters sorgt für eine gleichmäßige Fahrt über Bodenunebenheiten, um eine erschütterungsarme Lieferung zu gewährleisten.

Der Serviceroboter DAL-e Delivery in geschlossener und geöffneter Form. Im Inneren befindet sich ein Träger mit Kaffee. Foto: Hyundai Motor Company
Eine Besonderheit der autonomen Fahrfunktion des DAL-e Delivery ist eine Kommunikationsschnittstelle zu Aufzugs- und Türsteuerungssystemen. Diese erlaube es dem Roboter ungehindert in alle Stockwerke des Gebäudes zu navigieren. Welche Voraussetzungen die Steuerungen dafür mitbringen müssen, nannte das Unternehmen nicht. Über eine Routenoptimierung in Echtzeit will Hyundai/Kia dabei kurze Lieferzeiten gewährleisten.

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Per Gesichtserkennung identifiziert der Lieferroboter die Adressaten

Damit die Lieferung auch bei der richtigen Person abgeliefert wird, erkennt der DAL-e Delivery am Zielort Empfänger oder Empfängerin durch seine eingebaute Kamera. Dazu haben Hyundai Motor und Kias Robotics Lab eine KI-basierte Gesichtserkennungstechnologie entwickelt. Ist die Identifikation abgeschlossen, öffnet sich die Tür automatisch, ohne dass der Empfänger ein Passwort eingeben muss. Die Korea Internet & Security Agency bescheinigt der Gesichtserkennungstechnologie dabei eine Genauigkeit von 99,9 %.

Ein dezentes Licht, das im Inneren des Laderaums installiert ist, ermöglicht es dabei, die Gegenstände im Roboter leicht zu erkennen. Wenn sich die Tür öffnet, fährt zudem das Ablagefach nach vorne, sodass die Benutzerinnen und Benutzer die Gegenstände bequem einladen und entnehmen können.

Ein Video verdeutlicht die Funktionsweise:

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Wichtige Informationen werden über ein hochauflösendes 11,6-Zoll-Display dargestellt. Das können beispielsweise die Informationen zum Zielort und Betriebsstatus sein. Damit können sowohl die Besteller als auch Passanten den Servicestatus des Roboters intuitiv erfassen. Darüber hinaus werden bei der Interaktion mit Menschen auf dem Bildschirm animierte Gesichtsausdrücke angezeigt.

Einsatz der Roboter im intelligenten Bürogebäude ab Frühjahr 2024 geplant

Hyundai Motor und Kia wollen den DAL-e Delivery im zweiten Quartal dieses Jahres im Neubau „Factorial Seongsu“ der Immobilien-Investmentgesellschaft Igis Asset Management einsetzen. Das intelligente Bürogebäude in Seoul soll im April bezogen werden. Hyundai Motor und Kia unterzeichneten im Mai letzten Jahres eine Geschäftsvereinbarung mit Igis, um das roboterfreundliche Gebäude zu vermarkten.

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