Internationale Energieagentur 27. Okt 2022 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 2 Minuten

Energiekrise dürfte Energiewende beschleunigen – CO2-Ausstoß aus Kohle- und Gaskraftwerken 2022 geringer als erwartet

Russlands Krieg gegen die Ukraine könnte sich als Trigger für die globale Energiewende erweisen. Das ist das zentrale Ergebnis des World Energy Outlook 2022, den die Internationale Energieagentur (IEA) heute in Paris vorstellte.

Windkraftanlagen auf einem Feld. Der Umstieg auf erneuerbare Eneriein könnte sich durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine beschleunigen, so der World Energy Outlook 2022, den die Internationale Energieagentur (IEA) am 27. Oktober 2022 vorstellte.
Foto: PantherMedia / biletskiy_e

Die Energiepreiskrise, die durch den russischen Einmarsch in die Ukraine seit dem Februar dieses Jahres ausgelöst worden ist, könnte sich ironischerweise positiv für die global nötige Energiewende erweisen. Laut IEA-Direktor Fatih Birol gibt diese Krise den notwendigen Impuls, damit sich die normalerweise nur sehr langsam ändernden globalen Energiemärkte und die nationalen Reglements schneller umschalten. Der notwendige Strukturwandel werde beschleunigt. „Die Reaktionen der Regierungen auf der ganzen Welt versprechen, dass es zu einem historischen und endgültigen Wendepunkt hin zu einem saubereren, erschwinglicheren und sicheren Energiesystem kommt.“

Auch wenn dies angesichts der nahenden 27. Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm El-Scheich ein positives Signal ist, dürfte auf dieser Konferenz selbst der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ein großes Problem sein. Experten wie Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (Pik), erwarten sich wortwörtlich „nichts“ von der russischen Delegation in Ägypten. Da dort aber Beschlüsse wie das übliche Abschlussdokument einvernehmlich gefasst werden müssen, ist die Frage, wie groß der Fortschritt auf der COP27 für den Klimaschutz sein kann. Umso wichtiger ist Botschaft, die der World Energy Outlook (WEO) 2022 mitbringt.

Umfrage: Klimaschutz und Energiewende für die Deutschen derzeit das wichtigste Thema

Wie wichtig die Klimafrage trotz Krieg und Energiekrise ist, zeigt die diesjährige Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB). Die Deutschen seien „stärker denn je für die Klimafolgen und die Dringlichkeit sensibilisiert, mit der gehandelt werden muss“, so die EIB.

Danach sind für zwei Drittel der befragten Deutschen Klima und Umwelt neben den steigenden Lebenshaltungskosten die größten Herausforderungen für das Land. Und 81 % befürchten eine globale Katastrophe, wenn wir unseren Energieverbrauch und Konsum in den kommenden Jahren nicht radikal reduzieren.

Zukunft der Erneuerbare-Energien-Branche

Laut IEA ist die derzeitige Energiekrise von bisher ungekannter Breite und Komplexität. Neben den bekannten Entlastungsprogrammen, um Bevölkerung, Wirtschaft und Industrie von den Folgen der gestiegenen Energiepreise zu entlasten, beobachtet die IEA vor allem eine globale Beschleunigung des Strukturwandels – hin zu erneuerbaren Energien. Würden alle Pläne umgesetzt, so ergibt sich laut IEA ein Anstieg der Investitionen in erneuerbare Energien bis 2030 um rund 50 % – weltweit.

Weltweite, energiebedingte CO2-Emissionen erreichen Peak 2025

Der IEA zufolge wird durch diese Maßnahmen 2025 ein Maximum der globalen, energiebezogenen Treibhausgasemissionen erreicht. Das sei gleichbedeutend damit, dass erstmals, so die IEA-Analyse, die weltweite Nachfrage nach fossilen Brennstoffen einen Peak erreiche oder stagniere. Trotzdem aber, so errechnet die IEA in ihrem WEO 2022, würde das Pariser Klimaschutzziel einer Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau von 1,5 °C verfehlt. Vielmehr rechnet die IEA für das Jahr 2100 mit einer Erderwärmung von 2,5 °C.

Chef der IEA sieht Chance für Comeback der Kernenergie

Zudem kommt dem Thema der Versorgungssicherheit angesichts des russischen Krieges und seiner Folgen für die Energieversorgung in Europa eine wachsende Rolle zu. „Eine neues Paradigma für die Versorgungssicherheit wird benötigt, um die Zuverlässigkeit und Bezahlbarkeit sicherzustellen, während die Emissionen verringert werden“, so Birol. Den politische Verantwortlichen gibt er daher einen 10-Punkte-Plan an die Hand, damit beim sensiblen Übergang von der fossil dominierten Energiewirtschaft, hin zu einer von erneuerbaren Energiequellen geprägten beide Systeme gut funktionieren und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann.

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