Technik und Innovation 27. Okt 2022 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Deutscher Zukunftspreis 2022: Bundespräsident kürt die Entwickler eines neuartigen Mikroskopsystems als Sieger

Sie haben ein Mikroskop entwickelt, mit dem man lebende Zellen dreidimensional untersuchen kann, ohne diese dabei zu zerstören. Dafür erhielt ein Forschungsteam von Carl Zeiss Microscopy gestern Abend den Deutschen Zukunftspreis 2022.

Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim (l.) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r.) mit den Siegern des Deutschen Zukunftspreises 2022: Thomas Kalkbrenner, Jörg Siebenmorgen und Ralf Wolleschensky von Carl Zeiss Microscopy.
Foto: Deutscher Zukunftspreis

Von Bettina Reckter

Thomas Kalkbrenner, Jörg Siebenmorgen und Ralf Wolleschensky dürfen sich freuen. Sie wurden jetzt mit dem 26. Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation. Die drei Mitarbeiter von Carl Zeiss Microscopy haben ein neuartiges Mikroskop zur schonenden 3D-Abbildung lebender Zellen entwickelt, mit dem sich die Grundlagen des Lebens intensiver als zuvor erforschen lassen.

Die mit 250 000 € dotierte Trophäe überreichte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den drei Forschern gestern Abend in Berlin. Thomas Kalkbrenner ist Teamleiter und Lead Architect R&D Special 3-D bei Carl Zeiss Microscopy, Jörg Siebenmorgen ist dort Entwicklungsprojektleiter im Bereich Advanced Development und Ralf Wolleschensky leitet den Bereich Advanced Development.

Lesen Sie hier auch von den anderen Nominierten des Deutschen Zukunftspreises 2022

Fluoreszenzmikroskopie: Hochauflösende Bilder lebender Objekte

Die drei Forscher aus Jena haben eine Technologie entwickelt, um mit hochauflösender Fluoreszenzmikroskopie lebende Objekte zu untersuchen, ohne diese dabei durch das Licht zu beeinträchtigen. Sie haben dafür die sogenannte Gitter-Lichtblatt-Mikroskopie mit einer Reihe innovativer optischer Techniken verknüpft, die das lebende Gewebe vor dem Laserlicht schützen. Denn sonst könnte man die Zellen nicht über längere Zeit hinweg untersuchen, sie würden degenerieren oder absterben.

Zunächst wird nur der Teil der Probe beleuchtet, der sich gerade im Fokus befindet, der Rest bekommt kaum Strahlung ab. Zur Übertragung der Informationen werden sogenannte Lichtblätter erzeugt, was allerdings sehr aufwendig ist. Kalkbrenner, Siebenmorgen und Wolleschensky haben deshalb neue Konzepte entwickelt, wie sich solche Lichtblätter automatisch herstellen lassen.

Neuartiges Mikroskopsystem für Grundlagenforschung und Pharmaentwicklung

Das Mikroskop eröffnet völlig neue Möglichkeiten in der Grundlagenforschung und bei der Suche nach neuen Diagnoseverfahren oder Wirkstoffen gegen viele Erkrankungen. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger zeigte sich sichtbar stolz auf die Auszeichnung. Ihr Haus hatte mit seiner Förderung des Forschungsprojekts in Höhe von rund 1,1 Mio. € zu dem Erfolg beigetragen.

Lesetipp: Wissenschaftsbotschafterin Mai Thi Nguyen-Kim im Porträt

„Ich gratuliere dem Gewinnerteam um Thomas Kalkbrenner, Jörg Siebenmorgen und Ralf Wolleschensky zum Deutschen Zukunftspreis 2022“, so Stark-Watzinger. „Sie haben ein beeindruckendes neuartiges Mikroskopsystem erforscht und entwickelt, das lebende Proben bei der Untersuchung mit dem Fluoreszenzmikroskop vor einer Schädigung durch das eingesetzte Laserlicht schützt. Gleichzeitig ist es den Forschenden gelungen, die Nutzung der Technik zu vereinfachen. Dies eröffnet neue Forschungs- und Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise in der Medizin.“

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