Nobelpreise 2021 05. Okt 2021 Von Stephan Eder und Fabian Kurmann Lesezeit: ca. 2 Minuten

Physik-Nobelpreis für Klimamodelle

Der Physik-Nobelpreis geht dieses Jahr an drei Forscher, darunter einen Deutschen. Sie haben alle drei komplexe Systeme erforscht.

Mit dem von Klaus Hasselmann entwickelten Modell lassen sich Wetter und Klima miteinander verknüpfen. Und damit lässt sich die Frage beantworten, warum Klimamodelle zuverlässig sein können, obwohl das Wetter wechselhaft und chaotisch ist.
Foto: PantherMedia / vencav

Wenige Wochen vor der wichtigen Weltklimakonferenz in Glasgow, der „COP26“ vom 31. Oktober bis 12. November, zeichnet das Nobelkomitee in Stockholm drei Wissenschaftler für ihre Beiträge zur Erforschung des Klimas und anderer komplexer Systeme mit dem Physik-Nobelpreis 2021 aus.

Der deutsche Meteorologe Klaus Hasselmann und der japanische Meteorologe und Klimatologe Syukuro Manabe werden für ihre fundamentalen Beiträge zur Klimaforschung geehrt. Der italienische Physiker Giogio Parisi erhält die Auszeichnung für seine Forschung an ungeordneten Materialien und Zufallsprozessen.

Physik-Nobelpreisträger erklären Klima und Wetter

Klaus Hasselmann hat unter anderem ein Modell entwickelt, wie Wetter und Klima zusammenhängen, wie also kurzfristige Phänomene wie Niederschläge mit langfristigen Entwicklungen wie Ozeanströmungen wechselwirken. Er lieferte so Belege, warum Klimamodelle trotz kurzfristiger Wetterschwankungen zuverlässige Vorhersagen liefern können. Auf diese Weise wies er den Zusammenhang zwischen dem Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und der Erderwärmung nach.

Zweiter Nobelpreis im Bereich Erdsystemforschung für Max-Planck-Gesellschaft

Martin Stratmann, der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, gratulierte Klaus Hasselmann. „Als Gründungsdirektor unseres Max-Planck-Instituts für Meteorologie haben er und seine Kollegen in Hamburg wie auch die Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz die Erdsystemforschung in Deutschland in den 1970er- und 1980er-Jahren maßgeblich vorangetrieben und international anschlussfähig gemacht“, so Stratmann. „Dass daraus gleich zwei Nobelpreise resultieren – der Nobelpreis für Chemie an Paul Crutzen 1995 und nun 26 Jahre später der Nobelpreis für Physik an Klaus Hasselmann – ist für die Max-Planck-Gesellschaft ein großartiger Erfolg und gleichzeitig eine Verpflichtung, auf diesem Feld auch weiterhin zum Wohle der Menschheit zu forschen.“

„Der Nobelpreis für den Klimaforscher Klaus Hasselmann ist eine fantastische Anerkennung dafür, wie fundamental die Erdsystemmodellierung unser Verständnis der enormen Risiken des Klimawandels vorangebracht hat“, schreiben die Direktoren des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Johan Rockström und Ottmar Edenhofer, in ihrem gemeinsamen Statement.

Dies sei nicht nur von höchster wissenschaftlicher Relevanz, sondern auch die Grundlage für die Arbeit an einer sicheren Klimazukunft für alle Menschen auf dem Planeten. „Klaus Hasselmann ist wirklich einer der Helden unseres Forschungsfeldes, er ist einer der Gründer der modernen Klimawissenschaft – und auch einer der Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, denn er gehörte zu der kleinen Gruppe von Menschen, die sich vor 30 Jahren für die Schaffung unseres Instituts eingesetzt hat. Wir schulden ihm mehr, als Worte sagen können.“

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