Studien und Statistiken zur Elektromobilität in Deutschland und Europa 16. Dez 2021 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 2 Minuten

Elektromobilität: Deutschland Zulassungskönig für neue E-Autos in Europa

Die Elektromobilität nimmt weiter Fahrt auf – und entwickelt sich in keinem anderen europäischen Land so rasant wie in Deutschland. Jeder dritte 2021 in Europa neu zugelassene Stromer fährt auf deutschen Straßen. Und einer Analyse des Thinktanks Agora Verkehrswende zufolge sind die vollelektrischen Pkw vor allem der Ober- und Mittelklasse bei den Gesamtkosten, die in den ersten fünf Jahren der Nutzung entstehen, ihren Pendants mit Verbrennungsmotor inzwischen ebenbürtig.

Marktstudie des E-Auto-Datenspezialisten Schmidt Automotive Research zu Zulassungszahlen von batterieelektrischen Fahrzeugen in Europa. Veröffentlicht wurde die Grafik von der Fachmesse Power2Drive Europe 2022.
Foto: Solar Promotion GmbH

Knapp 886 000 reine Elektroautos wurden von Januar bis Oktober 2021 in 18 europäischen Ländern verkauft, so die Daten einer Marktstudie des E-Auto-Datenspezialisten Schmidt Automotive Research. Damit sei die Zahl der Neuzulassungen von reinen Stromern um 80 % zum Vergleichszeitraum 2020 gestiegen. Deutschland ist dabei führend: Bis Oktober seien 267 000 Fahrzeugbriefe für batterieelektrische Fahrzeuge ausgestellt worden – also für jedes dritte in Europa neu zugelassene E-Fahrzeug. Das ist ein Zuwachs von 120 % zum Vergleichszeitraum 2020. Auf den weiteren Plätzen folgen Großbritannien (141 000), Frankreich (122 500) und Norwegen (89 000).

Elektroauto setzt sich bei Pkw durch

Der E-Mobilitätsboom in Deutschland wird sich fortsetzen, wenn alles läuft wie geplant: 2030 sollen mindesten 15 Mio. reine Stromer auf Deutschlands Straßen rollen. Außerdem sieht der Koalitionsvertrag bis 2030 1 Mio. öffentliche Ladepunkte vor, davon ein Großteil Schnellladesäulen. Die neue Regierung will die Förderung für den Ausbau der Ladeinfrastruktur verbessern sowie Hemmnisse in Genehmigungsprozessen, bei der Netzinfrastruktur und den Netzanschlussbedingungen abbauen.

„Die Marktentwicklung ist vielversprechend. Zusammen mit den verschärften europäischen Grenzwerten für den CO2-Ausstoß von Neuwagen haben die Kaufprämien zu einer deutlichen Absatzsteigerung geführt“, stellt Christian Hochfeld, Direktor des Thinktanks Agora Verkehrswende, fest.

Elektromobilität: Steckdose schlägt Zapfsäule

Für eine Analyse wertete Agora Verkehrswende Daten des ADAC für alle rund 8000 in Deutschland erhältlichen Neuwagenmodelle aus. In den oberen und mittleren Fahrzeugklassen seien Elektroautos sowohl beim Kaufpreis als auch in der Gesamtkostenrechnung oft schon ohne Kaufprämien günstiger als Verbrennerfahrzeuge. Ein Benziner der E-Klasse führe zum Beispiel bei einer jährlichen Fahrleistung von 15 000 km in den ersten fünf Jahren zu Gesamtkosten von 77 000 €; bei einem vergleichbaren Elektroauto sind es nur 70 000 €. „Die Kaufprämie spielt dabei meist keine Rolle“, so Agora Verkehrswende. Hintergrund sei, dass die Prämie (sie kann für batterieelektrische Fahrzeuge bis zu 9000 € betragen) für sie nur für Fahrzeuge mit einem Kaufpreis unter 65 000 € infrage komme.

Kleinere Elektromodelle wären hingegen ohne Förderung immer noch teurer als vergleichbare Verbrenner. Ein mittlerer Benziner der Golfklasse verursache zum Beispiel in den ersten fünf Jahren Kosten von rund 42 000 €, während ein vergleichbares Elektromodell inklusive Kaufprämie im Mittel mit rund 40 000 € zu Buche schlage. „Elektroautos sind schon jetzt eine finanziell attraktive Alternative zu Verbrennerfahrzeugen“, sagt Maita Schade, Projektmanagerin Daten und Digitalisierung bei Agora Verkehrswende.

In die Berechnung der Gesamtkosten ließ Agora Verkehrswende Wertverlust, Energie, Steuern und Versicherungen sowie Wartung einfließen. Wie Umfragen zeigten, haben Verbraucherinnen und Verbraucher aber eher den Kaufpreis im Blick und unterschätzen die Gesamtkosten deutlich. Ausgehend von allen in Deutschland verfügbaren Neuwagenmodellen, liege der mittlere Kaufpreis für ein Fahrzeug bei gut 45 000 €; die Gesamtkosten betrügen im Mittel nach fünf Jahren über 52 000 €.

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