Markt für Industrieroboter 13. Dez 2019 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Absatzprognosen im Robotergeschäft zwingen Hersteller wie Kuka zum Umdenken

Die Unsicherheiten in der Automobilbranche zeigen Auswirkungen auf den Markt für industrielle Roboterlösungen. Der Augsburger Hersteller Kuka will sein Teilgeschäft Robotics neu ausrichten.

panthermedia.net/phonlamai

Für 2018 hatte die International Federation of Robotics (IFR), Frankfurt a. Main, im September noch einen weltweiten Absatzrekord von Industrierobotern in Höhe von 16,5 Mrd US-Dollar verkündet. Erstmals wurde dabei die Marke von 400 000 Einheiten überschritten und 422 000 Roboter ausgeliefert. Gleichzeitig räumte die Weltrobotikorganisation bereits einen Rückgang im aktuellen Jahr ein. Neben Unsicherheiten im Welthandel spielt dabei der Wandel in der Automobilbranche eine wesentliche Rolle, die neben der Elektro- und Elektronikindustrie zu den Hauptabnehmern von Industrierobotern zählt.

Am Mittwoch gab der deutsche Roboterhersteller Kuka AG, Augsburg, nun bekannt, seinen Teilgeschäftsbereich im Segment Robotics neu auszurichten. Das Segment ist für automatisierte Fertigungslösungen wie Zellen und Sondermaschinen zuständig. Es soll ein „zukunftsfähiges Geschäftsmodell in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“ erhalten, heißt es. Bereits im September hatte die Kuka AG ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2019 angepasst und die Restrukturierung angekündigt. Jetzt hat die Geschäftsführung von KUKA Robotics ein entsprechendes Konzept vorgelegt. Zur in dem Bereich bereits seit Jahren angespannten Situation, führte die aktuelle konjunkturelle Unsicherheit zu dem Entschluss.

Kuka Robotics baut Stellen ab

Im Robotics-Teilbereich, der für das Projektgeschäft zuständig ist, beschäftigt Kuka insgesamt rund 735 Mitarbeiter in Augsburg und im fränkischen Obernburg. Im Rahmen der Ausrichtung auf ein neues Geschäftsmodell ist nun geplant, bis zu 165 Stellen in Obernburg und bis zu 90 Stellen in Augsburg abzubauen. Durch eine vereinfachte Struktur soll der Teilbereich leistungs- und wettbewerbsfähiger werden und im Tagesgeschäft effizienter arbeiten können. Details werden laut Kuka derzeit in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern ausgearbeitet.

Klaus König, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kuka Robotics, stellte dazu fest: „Der Teilbereich mit seinen Standorten in Obernburg und Augsburg ist und bleibt wichtiger Bestandteil der Robotics-Strategie. Kompetenzen werden stärker lokal gebündelt, Obernburg wird dabei zum Kompetenzzentrum für Standardzellen weiterentwickelt.“ Der Stellenabbau soll für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair gestaltet werden. „Wir sind überzeugt, dass die Restrukturierung der richtige Weg ist, damit der Bereich zukünftig profitabel arbeiten kann und nachhaltig zum Erfolg von Kuka beiträgt“, erklärte König.

Mobile Roboter kommen

Trotz der aktuellen Eintrübung der Geschäftsaussichten bleibt die Branche für die nahe Zukunft zuversichtlich. So erwartet die IFR bereits ab 2020 wieder eine deutlich steigende Nachfrage bei Industrierobotern. Glaubt man den aktuellen Analysen von ABI Research findet allerdings ein Wandel von fest montierten Industrierobotern hin zu mobilen Lösungen statt. Die Markbeobachter aus London rechnen damit, dass im Jahr 2030 gut acht Millionen Roboter verkauft werden, wovon sechs Millionen mobile Lösungen sein werden. Bereits ab 2022 könne der Teilbereich der mobilen Roboter die stationären Lösungen nach Ansicht von ABI Research überholen. Über alle Unterbereiche hinweg rechnen die Londoner 2030 mit einem Marktvolumen von 277 Mrd. Dollar.

Insbesondere die Automatisierung in der Logistik und dem Handling von Produkten sehen die Analysten als Wachstumstreiber. Eine Führungsrolle habe dabei in den vergangenen drei Jahren Amazon Robotics übernommen. Nach der Übernahme von Kiva Systems hat der Online- und Logistikkonzern den Bereich kontinuierlich ausgebaut. Laut ABI Research hält das Unternehmen mit aktuell etwa 256 000 fahrerlosen Transportsystemen einen Anteil von etwa 50 % bei Roboterlösungen im Materialhandling. Auch andere Hersteller von fahrerlosen Transportsystemen stellen jährlich bereits Tausende solcher Maschinen bereit, während sich der Markt für mobile Roboter (Automated mobile Robots) gerade erst entwickle.

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