Industriepolitik 31. Jul 2023 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 2 Minuten

Fokus CCS: Warten auf den schnellen Klimaschutz für die Industrie

CO2 muss raus aus der Atmosphäre. Schnell. Nur wie? Die Industrie präferiert CCS, das Abscheiden und Speichern von CO2. Jetzt zieht die Politik nach.

CCS, das Abscheiden und Speichern von Kohlendioxid, könnte nach Ansicht der Industrie, aber auch der Politik helfen, beim Klimaschutz schneller voranzukommen als bisher.
Foto: Rainer Weisflog

Wer von der internationalen Klimapolitik her das Thema CCS betrachtet, das Abtrennen und Speichern von CO2, für den ist alles klar: „Der Weltklimarat hat in seinen letzten Berichten immer wieder auf das Thema CCS Bezug genommen. Er erachtet die kurzfristige Abschaltung und Speicherung von CO2 für einen elementaren Bestandteil einer Klimastrategie“, so Jorgo Chatzimarkakis, CEO des Wasserstoffbranchenverbands Hydrogen Europe.

In Deutschland aber ist Carbon Capture and Storage de facto verboten – von Forschungszwecken abgesehen. Für Oliver Golly, Partner bei der Unternehmensberatung Arthur D. Little, braucht es CCS: „Es gibt zwei große Bereiche der Industrie, die sehr schwer zu dekarbonisieren sind: die energieintensive Industrie und die Gaskraftwerke.“ Ersatz böte hier Wasserstoff, aber der komme nicht vor 2030. „Wir brauchen jetzt daher unserer Meinung nach eine Übergangstechnologie, die es schafft, vor 2030 einen Sprung in den schwer zu dekarbonisierenden Bereichen zu machen.“ Das könne CCS.

CCS als Schlüssel zu einer Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff

Eine Änderung ist aus Sicht der Industrie überfällig. „Wir brauchen es, wir können es und drittens, wir brauchen die regulatorischen Rahmenbedingungen – aber die gibt es in Deutschland nicht“, grantelte Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer im VDMA beim zuständigen Fachverband Power Systems, im April auf der Hannover Messe.

Neues Tool ebnet den Weg zur Klimaneutralität

Inzwischen reagiert die deutsche Politik. Schon im März setzte der zuständige Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck einen Beratungsprozess auf, um eine Carbon-Management-Strategie zu entwickeln. Zusätzlicher Druck kommt daher, dass CCS mit dem Hochlauf einer CO2-neutralen Wasserstoffwirtschaft verzahnt ist, den die Bundesregierung pushen will. „Blauer Wasserstoff ist ohne CCS nicht möglich. Beides bedingt einander“, so Chatzimarkakis.

Nationale Strategie für Kreislaufwirtschaft soll 2024 kommen

Manche Stimmen mahnen eine Einbindung von CCS in eine umfassendere Nachhaltigkeitskonzeption an: „Es müsste erst einmal eine Kreislaufwirtschaftsstrategie geben“, sagte Tobias Pforte-von Randow vom Deutschen Naturschutzring bei der Expertenanhörung im Bundestagsausschuss zum Thema CCS. Damit der Kohlenstoff nicht gespeichert, sondern als Roh- und Wertstoff genutzt wird.

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