GKN Powder Metallurgy von US-Firma AAM geschluckt
American Axle & Manufacturing (AAM) hat wesentliche Teile des ehemaligen GKN-Konzerns übernommen. Darunter befindet sich auch das Metallpulvergeschäft und GKN Additive.

Foto: GKN Automotive
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American Axle & Manufacturing (AAM), ein börsennotierter Zulieferer von Antriebsstrangkomponenten für Kraftfahrzeuge mit Hauptsitz in Detroit, hat die Dowlais Group plc übernommen. Dowlais ist die Muttergesellschaft von GKN Automotive und GKN Powder Metallurgy. Bei der Transaktion handelte es sich um einen Bar- und Aktiendeal im Volumen von 1,44 Mrd. $. Das meldet 3dprint.com.
Weltweit führend in der Metallpulverherstellung
GKN Powder Metallurgy zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Metallpulvern, mit einem breiten Portfolio an Pulvern und Materialien für verschiedenste Anwendungen. Das Produktionsvolumen liegt bei etwa 250.000 t pro Jahr. Teilbereich des eigenständigen Unternehmens ist GKN Additive. Es agiert u. a. als Druckdienstleister und führt Regie in einem globalen Druckernetzwerk.
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GKN Automotive fertigt vorwiegend Antriebswellen mit Gleichlaufgelenken für Pkw, Sperrdifferentiale und Visco-Kupplungen. Die AAM-Aktionäre werden künftig 51 % des kombinierten Unternehmens besitzen, während die in Großbritannien ansässige Dowlais die restlichen 49 % besitzt. In einer Pressemitteilung sagte der CEO von AAM, David C. Dauch: „Diese Ankündigung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in unserem kontinuierlichen langfristigen strategischen Wachstumsplan. Wir freuen uns, diese beiden herausragenden Unternehmen zusammenzubringen, um einen führenden Zulieferer für Antriebsstränge und Metallumformung zu schaffen, der die sich ständig weiterentwickelnde globale Automobilindustrie bedient.“
Liam Butterworth, CEO von Dowlais, ergänzte: „Gemeinsam werden wir signifikante Synergien freisetzen, Innovationen beschleunigen und die kombinierte Gruppe für den langfristigen Erfolg in einer dynamischen Branche positionieren.“
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Der Deal könnte sich langfristig positiv auf die AM-Branche auswirken. Er könnte ein positives Beispiel sein für eine vertikale Fusion – also für einen Zusammenschluss von Technologienutzer und Technologieanbieter. Das könnte sinnvoller sein als die jüngsten Zusammenschlüsse einzelner Druckerhersteller. Die Maschinenlieferanten könnten ihrerseits auch profitieren. Denn Unternehmen wie HP arbeiten seit Jahren mit GKN Powder Metallurgy zusammen.
Entlassungen bei GKN Driveline in Lohmar

In Deutschland macht derweil GKN Driveline in Lohmar, ein Teil von GKN Automotive, Schlagzeilen: 40 % der Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Zum Kerngeschäft des Unternehmens im Rhein-Sieg-Kreis zählt die Entwicklung von 3in1-Systemen für die E-Mobilität. In diesen Systemen sind Leistungselektronik, Elektromotor und Getriebe in einem Gehäuse kombiniert.