Tesla will Verkäufe mit kostenlosem Strom ankurbeln
Die Absätze von Teslas Modellen S und X sind im Keller. Um die Verkäufe anzukurbeln, dürfen sie wieder umsonst Strom laden. Gleichzeitig werden jedoch ihre Preise deutlich angehoben.

Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.
Inhaltsverzeichnis
Was macht ein Autobauer, wenn sich ein Modell schlecht verkauft? In der Regel senkt er die Preise in der Hoffnung, das Modell damit wieder attraktiver und damit gefragter zu machen. Tesla geht den genau entgegengesetzten Weg – und setzt die Preise für Model S und Model X kräftig nach oben. Als Leckerchen dürfen die Erstbesitzer dafür künftig wieder an Teslas Superchargern umsonst Strom tanken. Auch Besitzer der älteren Modelle Model S und Model X sollen in den Genuss des kostenlosen Stromtankens kommen, das Tesla 2016 abgeschafft hatte.
Tesla verliert in Deutschland an Bedeutung
Tesla hat in Deutschland mit massiven Absatzeinbußen zu kämpfen. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts (KBA) gingen 2024 die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 41 % zurück, allen voran die der in die Jahre gekommenen Modelle S und X. Auch weltweit verkaufen diese sich schlecht, zusammen fanden beide Modelle im vergangenen Jahr gerade einmal 46.000 Liebhaber – verglichen mit den drei anderen Tesla-Modellen (Y, 3 und Cybertruck) ein Klacks, denn Tesla verkaufte 2024 weltweit 1,79 Mio. Fahrzeuge, wobei der Cybertruck auch nur mit enttäuschenden 39.000 Einheiten daran beteiligt war.

Tesla verkaufte 2024 allein mit zwei reinen Elektro-Modellen weltweit mehr Fahrzeuge als Audi
Teslas Cashcow sind die beiden Modelle Y und 3 mit zusammen 1.704.093 verkauften Fahrzeugen im Jahr 2024. Zur Wahrheit gehört aber auch: Allein mit diesen beiden – auch noch reinen Elektrofahrzeugen – verkaufte Tesla im vergangenen Jahr weltweit mehr Autos als Audi mit zahlreichen Modellen und Antriebsvarianten (1.671.218 Fahrzeuge). Trotzdem verliert Tesla besonders in Deutschland an Marktanteilen.
War der Musk-Konzern mit 52.462 verkauften E-Mobilen 2022 noch unangefochtener Spitzenreiter hierzulande, rutschte er mit 37.574 verkauften Einheiten 2024 hinter VW und BMW auf Platz drei, bereits dicht gefolgt von Mercedes mit 33.991 batterieelektrischen Fahrzeugen. Noch drastischer sehen Teslas „Verkaufserfolge“ im Januar 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat aus – 1277 verkaufte Tesla-Modelle bedeuten einen Rückgang um 59,5 %. Wobei natürlich zu bedenken ist, dass die Ampelkoalition Ende 2023 der E-Mobilitäts-Förderung von einem auf den anderen Tag den Stecker zog und daher generell 2024 die E-Mobilität eingebremst wurde.
Teslas Ladenhüter werden teurer
Nun sollen die beiden Ladenhüter auch noch teurer werden, das Model S wird mit nunmehr 109.000 € um 17.000 € teurer (+18 %), das Modell X wird mit einem Startpreis vom 114.900 € um rund 15 % teurer. Wie viele bezahlte Ladevorgänge sich mit dem Mehrpreis erzielen lassen, kann sich jeder selbst ausrechnen, zumal das „Null-Laden“ nur auf die Erstbesitzer beschränkt ist. Zweitbesitzer dürfen dann an den Superchargern wieder zahlen. Ob diese Maßnahmen von Tesla greifen, um die Verkaufszahlen zu verbessern, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.