Wärmewende 28. Nov 2022 Von Alexander Morhart Lesezeit: ca. 7 Minuten

Wie die energetische Sanierung im Bestand den Turbo einlegen kann

Das niederländische Energiesprong-Konzept der seriellen energetischen Sanierung könnte Deutschland bei der Wärmewende helfen. Doch das erfordert völlig neue Abläufe in der Planung und auf der Baustelle.

Energiesprong nennt sich ein aus den Niederlanden stammendes Konzept zum seriellen Sanieren. Die Förderung der Umsetzung in Deutschland hat sich die Deutsche Energie-Agentur (Dena) auf die Fahnen geschrieben. So soll vor allem mehr Tempo in die Bestandssanierung von Mehrfamilienhäusern kommen.
Foto: Deutsche Energie-Agentur

Energiesprong ist ein aus den Niederlanden übernommenes Werbewort. Es steht für ein IT-gestütztes Verfahren, das Gebäude weitgehend von außen her durch serielle Sanierung auf mindestens den sogenannten Nullenergiestandard („Net-Zero-Standard“) bringt.

Häuser seriell sanieren: Energieeinsparung im Eiltempo

Typisch für die Idee von Energiesprong sind eine durchgehend digitalisierte Gebäudevorauswahl und -vermessung, Planung und Fabrikvorfertigung. Vorgefertigt werden Fassadenelemente samt Leitungen, Dachelemente mit Photovoltaikmodulfeldern und Heizungsmodule. Die Elemente werden, wenn alles nach Plan läuft, auf der Baustelle nur noch montiert und zusammengesetzt.

Energetisches Sanieren in Serie – das heißt große Stückzahlen, kurze Bauzeiten und die Mietparteien bleiben in ihren Wohnungen

Die Bewohner und Bewohnerinnen sollen während der Bauzeit weiterhin im Gebäude wohnen. So das Grundkonzept, dem ein „Marktentwicklungsteam“ der Deutschen Energie-Agentur (Dena) mit Beratungs-, Vermittlungs- und PR-Maßnahmen hierzulande zum Durchbruch verhelfen soll.

Automatisierung beschleunigt energetische Sanierung von Gebäuden

Durch große Stückzahlen und sehr kurze Bauzeiten sollen Sanierungskosten von brutto 600 €/m2 bis 1200 €/m2 nach Förderung erreicht werden. Mit dem Verfahren einher gehe eine starke Steigerung der Arbeitsproduktivität, so die Dena: mehr Sanierungen pro Zeiteinheit bei gleicher Zahl von Fachkräften. Um mit diesem Verfahren schnell billiger zu werden als die konventionelle Sanierung, soll die dafür nötige Stückzahlfrequenz anfangs mit Objekten erreicht werden, die gut zu den seriellen Abläufen passen – nämlich zwei- bis fünfgeschossige frei stehende Mietshäuser, in der Kubatur am besten „kistenartig“ und untereinander sehr ähnlich.

Wie sieht eine serielle energetische Sanierung in der Praxis aus?

Michael Kölmel, Zeller Kölmel Architekten, Teilnehmer des Energiesprong-Jahresevents „Net Zero Now! 2022“, Berlin. Foto: Alexander Morhart

Der Kölner Architekt Michael Kölmel hat bei der Energiesprong-Jahrestagung „Net Zero Now! 2022“ in Berlin-Kreuzberg tiefe Einblicke in sein kurz vor dem Abschluss stehendes Pilotprojekt Schwalbacher Straße 24-26 gewährt.

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