Kleine Kraftwerke für die dezentrale Energieversorgung
Dezentrale Einheiten sind ein Mittel, um eine bessere Versorgungssicherheit herzustellen. Unter anderem Biogas in Kombination mit Wasserstoff eröffnet neue Möglichkeiten.

Mit Blick auf die Abschöpfung der sogenannten Übergewinne fürchten auch Betreiber von Biogasanlagen nachträglich erhebliche Belastungen. Dabei werden diese Anlagen dringend benötigt, wie die Messe Energy Decentral in der letzten Woche zeigte. Es gibt immer weder neue Ansätze, wie die dezentral operierenden Anlagen die geplante Energiewende voranbringen können.
Foto: imago images/Shotshop
Von Thomas Gaul
Die von der Bundesregierung geplante Erlösabschöpfung bei den Erzeugern erneuerbarer Energien treibt die Betreiber entsprechender Anlagen um. Mit Blick auf diese Erlösabschöpfung erklärte ein Betreiber einer Biogasanlage auf der Fachmesse Energydecentral in Hannover, dass sich die Maispreise in diesem Jahr nahezu verdoppelt hätten. Zudem gebe es in Nordwestdeutschland immer mehr größere Firmen, die größere Biogasanlagen zur Biomethanproduktion errichten würden.
Biogas: Abschöpfung der Übergewinne verunsichert Branche
Doch die Lage wird nicht nur negativ gesehen: Längerfristige Energieszenarien sehen einen Bedarf von neuen flexiblen Kraftwerken und Speichern bis zum Jahr 2030 voraus. Biogas und Biomethan werden künftig durch grünen Wasserstoff ergänzt. Einige Hersteller von Blockheizkraftwerken (BHKW) zeigten auf der Messe Anlagen, die sich auch mit Wasserstoff betreiben lassen.
Biogas und Brennstoffzelle, eine neue Kombination bei der Energieversorgung

Die Dekarbonisierung der Energieversorgung und der damit verbundene starke Ausbau erneuerbarer Energien stellen die Kraft-Wärme-Kopplung vor neue Herausforderungen. Die Motoren müssen dabei auch wasserstoffreiche Brennstoffe verarbeiten können. Ausstellungsstück auf der Messe Energydecentral Mitte November in Hannover.
Foto: DLG/S. Pförtner
Neu auf der Energydecentral war die Kombination von Biogas und Brennstoffzelle. Die Brennstoffzelle ist ein elektrochemischer Wandler, in dem sich Wasserstoff mit Sauerstoff in einem kontrollierten elektrochemischen Prozess (im Gegensatz zu Verbrennung oder Explosion) verbindet – dabei werden elektrischer Strom und Wärme erzeugt. Das Funktionsprinzip ist bei allen Zelltypen grundsätzlich dasselbe. Der elektrische Wirkungsgrad ist sehr gut (bis 70 %) und je nach Zelltyp können zusätzlich Temperaturen von bis zu 1000 °C für eine thermische Nutzung bereitgestellt werden. Das Biogas muss zur Verwendung in der Brennstoffzelle aufbereitet werden.
Warum es in Deutschland so schwierig ist, das eigene Dorf energieautark zu versorgen
Als Spin-off der Technischen Universität München hat die Firma Reverion ein Kraftwerk für Biogas entwickelt, das in einem Container Platz findet.
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