Als Opel mit dem Kadett die Kompaktklasse eroberte
Mit dem Opel Kadett kam vor 60 Jahren ein familientaugliches und preiswertes Auto auf den Markt, das erstmals dem VW Käfer Konkurrenz machte.

... dann klappts auch mit der Nachbarin: Werbung für den Opel Kadett A. Das Auto war für die Familiengründung gerüstet: Anders als beim Käfer passte ein Kinderwagen in den großzügigen Kofferraum.
Foto: Opel Automobile GmbH
Als die Opel-Werke in Rüsselsheim am 14. August 1962 ihr 100-jähriges Jubiläum feierten, gab es zeitgleich noch einen weiteren Anlass, die Sektkorken knallen zu lassen: die Vorstellung des ersten Nachkriegskadett, dessen Serienproduktion wenig später im nagelneuen Opel-Werk Bochum anlief. Mit ihm erwuchs dem marktbeherrschenden Volkswagen Käfer erstmals ein ernst zu nehmender Konkurrent.
Einen Vorgänger gleichen Namens hatte Opel schon 1937 präsentiert. Bis Mai 1940 wurden 107 608 Exemplare des zeitweise meistverkauften deutschen Kleinwagens (1074 cm3, 17 kW) produziert. Sechs Jahre nach dem kriegsbedingten Produktionsstopp feierte er in Moskau Wiederauferstehung als Moskwitsch 400, eine detailgetreue Kadett-Kopie, die auf den aus Rüsselsheim als Reparationsleistung requirierten Produktionsstraßen entstand. Neben der viertürigen Limousine wurden bis 1954 auch zahlreiche Lieferwagen, Kombis, Krankenwagen und sogar Cabriolimousinen produziert.

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg taufte Opel ein Modell auf den Namen „Kadett“, hier bei der Montage im Jahr 1938.
Foto: Opel Automobile GmbH
Schon zwei Monate nach seinem Produktionsstart kletterten die Lieferfristen des deutschen Nachkriegs-Kadett auf vier bis fünf Monate. Sein Erfolg basierte auf seiner Einfachheit: ein relativ geräumiges und ausreichend motorisiertes familientaugliches Auto ohne unnötigen Firlefanz und deshalb preiswert. „Mehr Auto braucht kein Mensch“, mögen die fast 11 Mio. Käufer gedacht haben, die sich zwischen 1962 und 1991 für den kleinen Opel entschieden.
Der Opel Kadett war dem VW Käfer in Technik und Ästhetik überlegen
Die im schnörkellosen Bauhaus-Stil gezeichnete, 3,92 m lange Stufenhecklimousine war dem technisch und optisch in die Jahre gekommenen Wolfsburger Bestseller in allen Kriterien überlegen. Der Kadett war stärker, schneller, bequemer und sparsamer als der Käfer (der damals noch nicht so hieß) und verfügte über eine anständige Heizung.
Von A bis E, bis R wie Rallye – unsere Bildergalerie zeigt die Typenentwicklung des Opel Kadett
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