Dekarbonisierung 18. Apr 2023 Von Thomas Gaul Lesezeit: ca. 4 Minuten

CO2: Wie sich mit Pflanzenkohle aus den Schalen des Kakaos das Klima schützen lässt

In Hamburg erprobt ein Start-up, Kakaoschalen in Pflanzenkohle umzuwandeln, um so CO2 langfristig zu binden. Durch diese Dekarbonisierung fallen CO2-Zertifikate an – die lassen sich vermarkten. Ein Konzept, das sich rechnen soll.

Vergleich vorher – nachher: Links der Ausgangsrohstoff, Kakaoschalen aus der Kakaoverarbeitung; rechts die aus ihm hergestellte Pflanzenkohle nach dem Pyrolyseprozess der Hamburger Firma Circular Carbon.
Foto: Circular Carbon

Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, sind neue Wege in der Industrie notwendig. Neben der Einsparung von Energie geht es auch um das, was mit dem sperrigen Begriff „Defossilisierung“ gemeint ist: Die Abkehr von fossiler Energie, um industrielle Verarbeitungsprozesse in Gang zu setzen und am Laufen zu halten. Das Potenzial, das in den dabei anfallenden Reststoffen steckt, wird noch viel zu wenig genutzt.

Kakao: Wie die Bohne aus der Schale kommt

Wie es gehen kann, zeigt ein kleines Start-up in einem Industriegebiet am Hamburger Hafen. Hier hat einer der größten Kakaoverarbeiter der Welt seinen Sitz und bei dessen Tätigkeit fallen große Mengen Kakaoschalen an. Nur ein sehr geringer Anteil davon wird bislang genutzt – im Gartenbau oder als Tierfutter. Ein Problem dabei: Die Schalen enthalten das giftige Theobromin. Das beschränkt die Nutzung dieses Abfalls.

Aus den Schalen des Kakaos wird erst Energie gewonnen und dann Pflanzenkohle erzeugt

In Hamburg werden die Schalen nun zur Energiegewinnung eingesetzt, indem sie in einem Pyrolyseofen unter hoher Temperatur von über 600 °C verschwelt werden. Dies dauert etwa 40 min. Durch die Hitze nimmt der Dampf viel Energie auf. Der so angereicherte Dampf wird anschließend in den Produktionsprozess der Kakaoverarbeitung zurückgeführt.

Auf die Schnelle Kohle machen

Übrig bleibt Kohle – Pflanzenkohle, um genau zu sein. Und die bindet langfristig den in ihr enthaltenen Kohlenstoff. Wie dies genau geschieht, zeigt ein Blick auf den Lebensweg der Kakaoschale.

Silo für Kakaoschalen bei Circular Carbon, Hamburg. Foto: Circular Carbon

Angebot wählen und sofort weiterlesen

  • Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
  • Monatlich kündbar

Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.

Jetzt Mitglied werden
Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Bundesagentur für Arbeit

Technische/-r Berater/-in (w/m/d) für den Technischen Beratungsdienst

Recklinghausen, Ahlen-Münster, Coesfeld
Helmholtz-Zentrum Hereon

Doktorandin (m/w/d)

Geesthacht (bei Hamburg)
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Baumanagerin / Baumanager (w/m/d)

Berlin
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Ingenieurin / Ingenieur in der Fachrichtung Gebäude-, Elektro- oder Versorgungstechnik (w/m/d)

Berlin
Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Stiftungsprofessur Ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung Bes. Gr.: W 2

Jena
RWTH Aachen University

Full Professor (W2, Tenure Track W3) in Process Metallurgy in a Circular Economy Faculty of Georesources and Materials Engineering

Aachen
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB)

Projektleiter/in "Altlasten und Kampfmittel" (w/m/d)

Bernau
Minebea Intec GmbH

Automations- / Inbetriebnahmeingenieur (m/w/d)

Hamburg
Hensoldt Sensors GmbH

Systemingenieur*in Sekundärradar / IFF (m/w/d)

München/Taufkirchen
HENSOLDT Sensors GmbH

Head of N&G Radar Planning & Cables (w/m/d)

Ulm
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen aus der Kategorie Umwelt