Elektromobilität 04. Nov 2024 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Maria Grazia Davino soll BYD in Europa ans Fliegen kriegen

Der chinesische Elektrofahrzeughersteller BYD ist Marktführer in China, weltweit in diesem Segment hinter Tesla die Nummer zwei. Nur in Deutschland läuft es nicht. Das soll die erfahrene Ex-Stellantis-Managerin Davino ab 1. Dezember ändern.

Die 46-jährige Italienerin Maria Grazia Davino wechselt von einem Managerposten bei Stellantis zum chinesischen Elektro-Primus BYD: Dort soll sie den schwächelnden euruopäischen Markt für BYD erobern.
Foto: Copyright 2024 Shadow Digital Media Limited/BYD Europe

Die Zahlen sind für BYD ernüchternd, zumindest was den deutschen Markt angeht. Hier verkaufte Chinas Nummer eins im ersten Quartal dieses Jahres gerade einmal 393 seiner Fahrzeuge, was einem Marktanteil von nur 0,1 % entspricht. Im Juni waren es immerhin 230, in den vergangenen drei Quartalen waren es 4139. Trotz allem viel zu wenig für den chinesischen Marktführer und harten Tesla-Konkurrenten um die weltweite Elektro-Krone.

Nun soll es Maria Gracia Davino richten. Die 46-jährige Italienerin ist in der Automobilszene wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Seit 2021 ist sie bei Stellantis in führenden Positionen tätig, zuletzt im Vereinigten Königreich als Head of Sales and Marketing for Europe. Dort verstand sie es auf Anhieb, Konzern und Handelspartner wieder an einem Strang ziehen zu lassen.

Zuvor war sie zehn Jahre bei Fiat Chrysler tätig als Hauptverantwortliche für die Märkte Deutschland, Österreich und der Schweiz. Davor bei Lamborghini, erst als Produktmanagerin, danach als rechte Hand von CEO Stephan Winkelmann.

Maria Davino: Von der Philosophiestudentin zur Automanagerin

Manche bezeichnen sie als Quereinsteigerin, da sie zunächst ein Studium der Philosophie an der Universität Salerno in Italien und an der Bauhaus Universität in Weimar absolvierte, das sie aber nicht abschloss. Ihr kam quasi ein attraktives Angebot von Lamborghini dazwischen, das sie einfach nicht ablehnen wollte. Später schloss sie parallel ein Wirtschaftsstudium ab. Für sie ist das kein Widerspruch, wie sie 2019 der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung im Interview verriet: „Ich hatte schon immer ein Faible für Autos und habe als Kind ebenso gerne mit meinen ferngesteuerten Autos gespielt wie mit klassischen Mädchensachen.“

Nun soll die 46-Jährige BYD aus dem Tal der Tränen in Kerneuropa führen. Wie? Sie ist eine Freundin von Händlernetzen, damit Kunden einen direkten Kontakt zu Händler und Hersteller haben. Das sei ihr wichtig, und das werde auch für BYD wichtig sein, denn aktuell komme BYD in Deutschland auf gerade einmal 27 Vertriebsstandorte.

Stella Li, Executive Vice Präsidentin von BYD, freut sich schon auf die Italienerin, die mit Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch gleich vier Sprachen spricht, und sagt: „Ihre umfassende Erfahrung und ihr visionäres Führungsvermögen werden für unser weiteres Wachstum und unsere Innovationskraft in der europäischen Automobillandschaft von entscheidender Bedeutung sein.“

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