Strukturwandel 15. März 2023 Von Angelika Nikionok-Ehrlich Lesezeit: ca. 6 Minuten

Braunkohle: Wie Ostdeutschland mit Wasserstoff die Energiewende wuppen will

Fördergeld, Pläne und Projekte, Infrastruktur, Engagement und Kooperation – das sind, schlagwortartig zusammengefasst, die Ingredienzien des Zaubertranks, der mittelfristig zur Verwandlung einer ganzen Region führen soll. Die Vision: Die Braunkohle-Wirtschaftsregion in Ostdeutschland – allen voran die Lausitz – wird von einer fossil geprägten Energieregion zu einer innovativen ModelIregion für klimafreundliche Energieerzeugung und -nutzung. Gemeinsamer Nenner ist die Wasserstoffwirtschaft

Die Kühltürme des Braunkohle-Kraftwerks Schwarze Pumpe in der Lausitz. Jüngst erst überreichte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen Förderbescheid in Höhe von 28,5 Mio. €, um die Großanlage zum „Referenzkraftwerk Lausitz“ umzubauen. Ein „Reallabor“ für die Energiewende soll hier entstehen, unter anderem zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff. Schwarze Pumpe steht hier stellvertretend für die gesamte Transformation der ostdeutschen Braunkohlereviere im Rahmen der Energiewende.
Foto: Rainer Weisflog

„Schwarze Pumpe“ – einer der bedeutendsten, zu DDR-Zeiten ausgebauter Braunkohle-Kraftwerksstandorte in Ostdeutschland – soll nach der Abschaltung der beiden heutigen Kraftwerksblöcke zu einem Energiewende-Standort mutieren. Kürzlich erst übergab Bundeswirtschafts- und Energieminister Robert Habeck einen Förderbescheid in Höhe von 28,5 Mio. € für das „Referenzkraftwerk Lausitz“ am Standort Schwarze Pumpe nahe Spremberg (Brandenburg).

Braunkohlenkonzern Leag verspricht Wandel zum Ökostromkonzern

Als sogenanntes Reallabor für die Energiewende soll das künftige Kraftwerk nicht nur erneuerbare Energien zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff nutzen, sondern auch neben Wärme alle Systemdienstleistungen für die Stabilhaltung des Stromnetzes bereitstellen. Damit, so Habeck, markiere es „einen Meilenstein in der Transformation von einem Braunkohlerevier hin zu einem Energiewenderevier“.

Ostdeutschland setzt auf die Energiewende statt auf Braunkohle

Ähnliches plant der in tschechischem Besitz befindliche Betreiber Leag auch für die anderen Kraftwerksstandorte, ebenso wie das andere mitteldeutsche Braunkohle-Unternehmen Mibrag. Erste Elemente existieren bereits. So wurde auf dem Gelände des „Industrieparks Schwarze Pumpe“ bereits 2019/2020 eine „Bigbattery“ errichtet, die ihren Dauerbetrieb – noch gespeist mit Braunkohlestrom – zum Jahreswechsel 2020/21 aufnahm. Sie umfasst 13 Container mit 8840 Lithium-Ionen-Batteriemodulen und einer Kapazität von 53 MWh. Die Bigbattery ist hauptsächlich ausgelegt für die Bereitstellung von Primärregelleistung.

Studie: Deutsche Industrie braucht für Klimaschutz die Option Wasserstoff

Überhaupt: Wasserstoff. Die dafür notwendigen Elektrolyseure, Leitungen und als Grundlage genügend erneuerbare Energie – das treibt die Region, die Politik und die ansässigen Unternehmen in der ostdeutschen Region um. Und da gibt es schon einiges vorzuzeigen.

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