Umwelt 01. Mrz 2023 Von Christian Dany Lesezeit: ca. 4 Minuten

Biomethan: Bewährte Kraftstoffalternative jetzt attraktiver

Die Chancen von Biomethan als Kraftstoff stehen zurzeit gut: Mit Bio-LNG wächst eine neue Technologie heran und die Vermarktung der THG-Quote verbessert die Wirtschaftlichkeit.

Mini-Betriebstankstelle eines regionalen Energieversorgungsunternehmens in Thüringen.
Foto: IBKE

„Wir haben spannende Zeiten, in denen wir mithilfe der Treibhausgas-Minderungsquote, kurz THG-Quote, in der Verkehrswende vorankommen“, findet Johan Grope, Geschäftsführer der eQuota GmbH. Das Start-up aus Berlin möchte mit einem digitalen Quotenmarktplatz dazu beitragen, die Treibhausgasvermeidung zur wichtigen Stellgröße für die Mobilität von morgen zu befördern. Grope sieht dabei beste Chancen für die bewährte Technologie, Biogas aus Rest- und Abfallstoffen zu Biomethan-Kraftstoff aufzubereiten.

Unabhängig vom Erdgas – Strom und Wärme aus Gülle

Die THG-Quote gibt es in Deutschland seit 2015. Sie steigt in jährlichen Schritten an: Von 8 % im Jahr 2023 wird sie bis auf 25 % im Jahr 2030 angehoben. „Die Biomethanmengen in der THG-Quote waren von 2015 bis 2019 mit 300 GWh bis 400 GWh pro Jahr relativ stabil. Dann folgte ein starker Anstieg. 2021 waren es fast 1000 GWh“, lässt Grope einblicken. Für 2022 lägen zwar noch keine endgültigen Zahlen vor, doch es werde wieder eine Steigerung erwartet. Früher seien die Erfüllung der THG-Quote und der Quotenhandel Sache eines relativ begrenzten Kreises an Marktakteuren gewesen: einerseits 120 Mineralölunternehmen als Quotenverpflichtete, andererseits die Biodiesel- und Ethanolindustrie als Quotenverkäufer.

Diese technischen Entwicklungen könnten den Durchbruch an den Märkten von morgen schaffen

Die Quote der Treibhausgas-Minderung zu Geld machen

Durch das Aufkommen der Gas- und Elektromobilität sowie die Rechtslage seit Anfang 2022 ist die Situation nun grundlegend anders. Grope: „Eine Vielzahl von Akteuren ist angesprochen, die Unterstützung brauchen, damit der Markt der THG-Quote für alle zugänglich ist.“ Auch in der Elektromobilität könnten nun Betreiber von Ladepunkten und auch private Halter von E-Autos die THG-Quote zu Geld machen.

Pkw für Biomethan-Kraftstoff vom Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie in Thüringen. Foto: IBKE

Diese Unterstützung wolle eQuota als „digitaler Dienstleister für die Verkehrswende“ leisten. Bei eQuota könnten THG-Quoten digital erfasst und vermarktet werden. Wichtig sei hier, Quoten von mehreren Anbietern zu bündeln: „Eine kleine Gastankstelle hat zum Beispiel nicht die Menge, die sich ohne Weiteres vermarkten lässt.“ Seit Anfang 2023 ist die Vermarktungsplattform von eQuota nun online.

Gülle-Biomethan begünstigt

Die 2022 eingeführten Änderungen der 38. BImSchV (Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes) begünstigen Biomethan aus Reststoffen wie Gülle, Mist, Stroh und Bioabfällen.

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