Digitale Medien und Homeoffice 24. Feb 2022 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 3 Minuten

Fast die Hälfte der Fach- und Führungskräfte kann schlecht abschalten

49 % der Fach- und Führungskräfte bestätigen, dass sie mit den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten schlechter abschalten können. Das hat eine Studie des Berufsverbandes DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte ergeben. Allerdings gaben vor zehn Jahren noch wesentlich mehr Befragte an, nicht abschalten zu können.

49 % der Fach- und Führungskräfte bestätigen, dass sie mit den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten schlechter abschalten können. Dies wertet der DFK als hohen Wert, der zeige, dass auch gesundheitliche Risiken in den neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit stecken.
Foto: PantherMedia / Elnur_

Fach- und Führungskräfte schätzen vor allem die Flexibilität (fast 80 %) und die bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben (76 %) im „New Work“ und beim hybriden Arbeiten. Das zeigt die Umfrage des Berufsverbandes DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte. Dabei wurden rund 600 Fach- und Führungskräfte befragt. Von den Befragen waren knapp 50  % leitende Angestellte sowie außertarifliche Angestellte (27  %) und Geschäftsführende (rund 18  %). Die eine Hälfte war in Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitenden tätig, die andere in Unternehmen mit weniger als 1000 Mitarbeitenden.

Im Jahre 2012 wurde laut Verband eine vergleichbare Umfrage durchgeführt, die DFK-Erreichbarkeitsstudie, sodass ein Vergleich mit den Werten der Studie von vor zehn Jahren gezogen werden könne.

Bewussterer Umgang mit digitalen Medien ist nötig

49 % der Fach- und Führungskräfte bestätigen, dass sie mit den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten schlechter abschalten können. Dies wertet der DFK als hohen Wert, der zeige, dass auch gesundheitliche Risiken in den neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit stecken.

45 % der Befragten stimmten voll und ganz oder eher der Aussage zu, dass Homeoffice und die digitale Kommunikation zu einer höheren gesundheitlichen Belastung führen. Allerdings sind die Werte im Vergleich zu der Studie 2012 zurückgegangen: Damals sagten noch ganze 78 %, dass sie schlechter abschalten können und zwei Drittel, dass sie gesundheitlich hierdurch höher belastet sind.

Die Fach- und Führungskräfte haben in der Zwischenzeit also Wege gefunden, trotz Erreichbarkeit zumindest besser abschalten zu können und achtsamer mit den digitalen Medien umzugehen. Das zeigt auch die Tatsache, dass heute 51 % der Befragten sagen, dass die Erreichbarkeit allein ihre Entscheidung sei. Dieser Wert lag vor zehn Jahren bei nur 32 %, sodass laut DFK davon auszugehen sei, dass in den Unternehmen eine höhere Selbstbestimmtheit als Voraussetzung für einen achtsamen Umgang vorhanden ist.

Die Werte waren vor zehn Jahren noch deutlich schlechter

Ein bewussterer Umgang mit den digitalen Kommunikationsmitteln zeige sich auch bei der Frage danach, wann Fach- und Führungskräfte außerhalb der Dienstzeiten für ihr Unternehmen erreichbar sind: Zwar sind die Befragten immer noch mit hohen Werten auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar. Allerdings sind die Werte nicht so hoch, wie sie es noch 2012 waren. Unter der Woche abends sind 75 % erreichbar (vor zehn Jahren waren es 90 %). Am Wochenende sind 50 % erreichbar (2012 waren es 70 %). Im Urlaub sind 42 % für ihr Unternehmen erreichbar (damals waren es 60 %).

Insgesamt sind die Werte um 15 % bis 20 % zurückgegangen. Heute sind sogar 23 % gar nicht außerhalb der Dienstzeiten erreichbar, 2012 waren es nur 5 % – und das mit den heute noch viel besseren Möglichkeiten der Erreichbarkeit. Die Fach- und Führungskräfte könnten sich 2022 besser von der Arbeit abgrenzen, als es noch vor zehn Jahren der Fall gewesen sei.

Maßnahmen zur Einschränkung immer noch Ausnahme

Nur selten sind laut Erhebung Maßnahmen zur Einschränkung der Erreichbarkeit in Unternehmen etabliert. 65 % der Befragten sagen, dass es keine Maßnahmen gebe. Da es 2012 81 % waren, zeige sich laut DFK, dass die ständige Erreichbarkeit ins Bewusstsein gekommen ist. Allerdings hat sich konkret nicht viel getan: Betriebsvereinbarungen, betriebsinterne Regelungen wie Zeiterfassung mit Überstundenausgleich o. Ä. sind nach wie vor die Ausnahme. Ein großer Teil der Befragten wünscht sich aber Maßnahmen vom Unternehmen. Jede/r vierte möchte technische Vorkehrungen wie Mailunterdrückung nach 18 Uhr oder betriebsinterne Regelungen. Es folgen die Appelle an Mitarbeitende und Vorgesetzte. Deutlich werde aber auch: Die Befragten wollen betriebsinterne Lösungen. „Eine gesetzliche Regelung zur Regelung der Erreichbarkeit wollen nur 13 % der Befragten. Und auch wenn die Fach- und Führungskräfte Homeoffice zukünftig intensiv in Anspruch nehmen möchten: Einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice lehnen sie auch hier zu 60 % überwiegend ab – ein klares Signal Richtung Berlin“, so DFK-Vorstand Nils Schmidt.

Homeoffice ist Zankapfel zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern

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