Kommentar 05. Okt 2022 Martin Ciupek

Tesla, Xiaomi und Co: Kommen bald humanoide Roboter für alle?

Einmal mehr rührte Elon Musk am Wochenende die Werbetrommel für seinen humanoiden Roboter Optimus. Er ist damit nicht allein. Und: Technisch sind derzeit andere schon weiter.

Zahlreiche Unternehmen arbeiten inzwischen an humanoiden Robotern, hier eine Computergrafik. Wer damit am lautesten wirbt, hat aber nicht automatisch die beste Technik.
Foto: PantherMedia / sdecoret

Weltweit ist ein Wettlauf entbrannt, wer den ersten humanoiden Roboter zur Serienreife bringt. Neben den Pionieren von Boston Dynamics, deren Modell Atlas in seiner Entwicklung von ersten wackligen Gehversuchen ab dem Jahr 2013 bis hin zum Heben von Kisten und dynamischen Tanzbewegungen in Internetvideos dokumentiert ist, tummeln sich auch der US-Technologiekonzern Tesla, der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi sowie Engineered Arts aus Großbritannien und Neura Robotics aus Metzingen in dem Umfeld.

Humanoide Roboter als erschwingliche Haushaltshelfer

Ist also bald mit erschwinglichen Haushaltshelfern zu rechnen? Eher nicht! Denn vieles ist Marketing. Das wird besonders bei Tesla deutlich, wo Elon Musk vorigen Freitag erstmals einen funktionsfähigen Prototyp seines humanoiden Roboters Optimus vorstellte. Dessen Technik wirkt gegenüber dem ein Jahr zuvor präsentierten Designmodell eher grob, ebenso seine Bewegungen. Hier ist Boston Dynamics mit seinem Atlas technisch längst weiter. Die US-Firma gehört inzwischen dem koreanischen Hyundai-Konzern, der damit wiederum seine Kompetenzen in der Logistik und Handhabungstechnik ausbauen will. Während Musk seinen Roboter in drei Jahren auf den Markt bringen will, halten sich die Koreaner mit solchen Aussagen kulturgemäß zurück.

Lesetipp: Schluss mit Programmieren – Roboter mit Kamera lernen durch Vormachen

Ganz anders sieht es bei den Wettbewerbern aus China und Europa aus. Xiaomi stellte z. B. vor einem Monat bildgewaltig seinen Cyber One vor. Der Roboter bewegt sich zwar steif, aber flüssig und kann per Sprache kommunizieren. Wie gut er Produkte handhaben kann, blieb aber offen. Der Ameca AI Robot von Engineered Arts, der im Januar auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas vorgestellt wurde, ist dagegen eindeutig als Unterhaltungsroboter konzeptioniert. Von ihm ist also wenig Hilfe für Alltagsaufgaben zu erwarten.

Martin Ciupek, Ressortleiter, beobachtet verstärktes Marketing für humanoide Roboter. Foto: VDIn/Zillmann

Genau da setzt Neura Robotics an. Die Metzinger präsentierten Ende September per Video ihren humanoiden Roboter 4NE-1. Das Unternehmen ist auf Robotik fokussiert und verfügt über Erfahrungen in der Handhabung. Hier und bei Hyundai sehe ich deshalb die besten Perspektiven für echte Assistenzroboter. Gleichzeitig bleibt Vorsicht geboten: Die Erfahrung zeigt, dass die Wirkung offensiven Marketings auf Investoren nicht zu unterschätzen ist.

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